.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Mudejaren oder Mudéjares wurden
Muslime
genannt, die nach der sogenannten Reconquista in Spanien unter
der Herrschaft der
Christen zu minderwertige Menschen erklärt wurden, die man
auch versklaven durfte.
Der Begriff entstammt dem Arabischen Mudadschan (dienstbar
gemachte). Sie durften zwar als
Muslime
in den von
Christen eroberten Gebieten leben, aber hatten kaum
Rechte. Ein Dienst in der Verwaltung der von ihnen bewohnten
Städte und Gemeinden war ihnen verboten. Verbrechen gegen sie
wurden - falls überhaupt - deutlich geringer bestraft
als solche gegen
Christen. Es war sehr leicht, sie zu Sklaven zu erklären.
Wenn ein
muslimischer Mann beschuldigt wurde Unzucht mit einer
Christin ausgeübt zu haben, wurden beide hingerichtet oder
versklavt; hatte aber ein
Christ eine
Muslima
verführt oder vergewaltig, wurde nur sie versklavt. König
Sancho IV. von Kastilien bezeichnete die Mudejaren in einem
Handbuch, das er für seinen Sohn Ferdinand verfasste, als
„Hunde“.
Die erste Welle der Reconquista führte zu einer ethnischen
Säuberung der Gebiete. Im Jahr 1248 wurden die
Muslime
aus Sevilla vertrieben. Doch das führte zu erheblichen
Problemen für die Eroberer. Es gab nicht genug Bevölkerung um
das Land zu bewirtschaften. Daher wurden die
Muslime
zur Rückkehr nach Sevilla eingeladen. Zurückgekehrte wurden
aber als Menschen zweiter Klasse behandelt. Im Jahr 1264 kam
es in Kastilien zu einem ersten großen Mudejar-Aufstand.
Nach dem Fall von Granada (1492) verschlechterte sich die
Lage der spanischen
Muslime
und es kam zunehmend zu Zwangskonversion zum
Christentum. Zum Christentum konvertierte Mudéjares wurden
allgemein
Morisken, „kleine Mauren“, genannt.
Viele Mudéjares waren einfache Landarbeiter. Vor allem aber
waren unter ihnen viele Handwerker, wie Töpfer, Tischler,
Maurer oder Gärtner, so dass die spanische Sprache in den
Wortfeldern der Holzbearbeitung und Keramik viele Lehnwörter
aus dem Arabischen aufgenommen hat.