Mubahala
Mubahala - Selbstverfluchungsordal

Aussprache: al-mubaahala
arabisch:
المباهلة
persisch:
مباهله
englisch: Mubahila - imprecation

24. Dhul-Hidscha 10 n.d.H.

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Mubahala bedeutet "Flehen" zu Allah und bezieht sich auf folgenden Vers aus dem Heiligen Quran:

Und wenn sich jemand mit dir über sie (die Wahrheit) streitet, nachdem das Wissen zu dir (o Muhammad) kam, so sprich: 'Kommt her, lasst uns rufen unsere Söhne und eure Söhne unsere Frauen und eure Frauen und unsere Seelen und eure Seelen. Als dann wollen wir zu Allah flehen und mit Allahs Fluch die Lügner bestrafen' (Heiliger Quran 3:61).

Damals stritten die Christen von Nadschran mit Prophet Muhammad (s.) über die Wahrheit. Es heißt, dass sie unter Führung von Abdul Masih (Diener des Messias) zu Prophet Muhammad (s.) gekommen waren und es einen Disput darüber gab, ob Jesus (a.) der Sohn Gottes sei, was von Prophet Muhammad (s.) abgelehnt wurde.

Als der Prophet Muhammad (s.) sie dann zur Mubahala (dem gegenseitigen Flehen und Beten zu ALLAH, zu zeigen wer recht hat, mit anschließender Verwünschung des Lügners) einlud, kamen sie mit 70 Personen, denn sie nahmen an, dass der Prophet Muhammad (s.) mit vielen seiner Gefährten und Scharen von Muslimen aufmarschieren würde. Ihre Hoffnung war dann als kleinere Gruppe zumindest moralischer Sieger zu werden.

Er kam aber ganz anders: Prophet Muhammad (s.) kam nur mit Ali, Fatima, Hasan und Husain (Friede sei mit ihnen allen). Als der Bischof der Christen diese großartigen Menschen sah, rief er seine Gemeinde dazu auf, von der Mubahala Abstand zu nehmen, da er wusste, dass diese gesegneten Menschen recht hatten und somit der Fluch Allahs über sie kommen würde, und so verzichteten sie darauf, und es kam nicht zur Verwünschung. In manchen Quellen heißt es, dass Abdul Masih darauf verwies, dass falls jene fünf Menschen darum beten würde, dass ein Berg sich versetzen möge, dieser es tun würde.

Das Besondere an der Mubahala besteht darin, dass jede am Disput beteiligte Partei für sich selbst die Verfluchung erfleht, sollte sie im Unrecht sein. Somit wird ein irdisch nicht lösbarer Konflikt auf das Jenseits und Gottesurteil (Ordal) verlagert, weshalb der Begriff auch als Selbstverfluchungsordal bezeichnet wird. Da die deutsche Übersetzung den Begriff nicht hinreichend wiedergibt, wird oft der eingedeutschte Begriff "Mubahala" verwendet.

Gemäß der Interpretation der Dschafariten tritt Prophet Muhammad (s.) hier mit seiner Ahl-ul-Bait auf. Der Vers sollte dementsprechend zeigen: Imam Hasan (a.) und Imam Husain (a.) sind die Söhne des Islam, Fatima (a.) die Frau, die den Islam repräsentiert, und Prophet Muhammad (s.) selbst und Imam Ali (a.) sind seine Seelen [nafs]. Dieses Ereignis ereignete sich am 24. Dhul-Hidscha, 10 Jahre n.d.H. und es wird daran als Fest von Mubahala (Id al-Mubahalah [عِيْد ٱلْمُبَاهَلَة‎]) gedacht.

An dem Ort im Hidschaz, an dem der Treffpunkt für die Mubahala war, baute die Regierung Saudi-Arabiens im Jahr 1997 eine Moschee mit dem Namen "Masdschid Banu Muawiya" und erweckte damit den Eindruck, das Ereignis Mubahala vergessen lassen zu wollen. Dagegen ruft der Verse zur Intensivierung des Dialogs zwischen Muslimen und Christen auf.

Allama Hilli listet den Vers zur Mubahala unter den Versen auf, die auf Imam Ali (a.) hinweisen. Scheich Abbas Qummi listet für den Tag als Empfohlenes [mustahab] unter anderem die rituelle Vollkörperreinigung [ghusl] auf.Scheich Abbas Qummi zählt den Tag zudem zu den empfohlenen Fastentagen.

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