.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ein
Minarett ist der Turm einer
Moschee,
von dessen Brüstung früher der
Gebetsrufer [muadhin] den
Gebetsruf [adhan] ausrief. Heutzutage steigt der
Gebetsrufer meist nicht mehr auf das Minarett, sondern
verkündet den
Gebetsruf über oben angebrachte Lautsprecher.
In
einigen der ältesten
Moscheen
dienten Minarette zudem als von Fackeln erhellte Wachtürme,
worauf die Wortherkunft aus dem Arabischen
"Licht" [nur, نور]
hindeutet. Heute dient das Minarett weitgehend als
traditionelles Dekorationsmittel.
Das mit 210 Metern höchste Minarett der Welt befindet sich
in Casablanca als Bestandteil der Moschee König Hassan II.,
während das höchste Ziegelsteinminarett, Kutab Minar, in Delhi
steht. Zur Zeit befinden sich in
Teheran zwei 230 Meter hohe Minarette in Bau. Der Baustil und die verwendeten Materialien sind von Land
zu Land sehr unterschiedlich; sie
können säulenartig wie auch viereckig sein.
Manchmal wird der Höhe eines Minaretts eine bestimmte
Bedeutung zugemessen. So haben die Minarette des
Imam Chomeini Mausoleums genau die Höhe 91 m, was dem erreichten
Lebensalter
Imam Chomeinis
entspricht.
In Deutschland führen Bauanträge für
Moscheebauten immer wieder zu Problemen bezüglich der Höhe des
Minaretts. Obwohl inzwischen traditionell ein Minarett als
bekannter Bestandteil einer
Moschee
anerkannt ist, gehört ein hohes Minarett allerdings nicht zu
den zwingenden Bestandteilen einer
Moschee.
Es ermöglicht aber das Erkennen einer
Moschee
bereits von der Ferne.
Die genaue Herkunft des Minarettbaus
ist umstritten. Die ersten Moscheen zur Zeit des
Propheten
Muhammad (s.) hatten zwar Dächer oder erhöhte Plattformen,
von denen der
Gebetsruf ausgerufen wurde, aber keine Minarette im
engeren Sinn. Viele heutige Minarette werden mit einem
Moscheebanner geschmückt.
Einzelne Minarette wurden von
Eroberern zu Kirchtürmen umgewandelt, wie z.B. die
Giralda und das
Minarett von Sankt Sebastian.