Kuleli Askerî Lisesi
Militärgymnasium Kuleli (Kuleli Askerî Lisesi)

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Das Militärgymnasium Kuleli (Kuleli Askerî Lisesi) war eine der frühen Militärschulen der Osmanen.

Das Gymnasium hatte ihren Sitz im Istanbuler Stadtteil Çengelköy unmittelbar am Ufer des Bosporus auf der asiatischen Seite Istanbuls. Die Schule wurde 1845 n.Chr. von Abdülmecit I. gegründet und 2016 geschlossen.

Der heutige Name "Kuleli" bedeutet "(ausgestattet) mit Türmen", was auf die zwei Türme des Gebäudekomplexes zurückzuführen ist. Das Militärgymnasium Kuleli wurde am 21. September 1845 unter dem Namen Mekteb-i Fünun-ı İdadiye im Istanbuler Stadtteil Maçka gegründet. Übergangsweise musste die Schule in anderen Gebäuden unterkommen. Er st das zweite Schuljahr startete mit der feierlichen Einweihung des neuen Schulgebäudes in Anwesenheit von Abdülmecit I. am 10. Oktober 1846.

Eine Organisatore Umgestaltungen in der Militärlehre führten dazu, dass ab 1872 n.Chr die „Mekteb-i Fünun-ı İdadîye“ und die „Deniz İdadîsi“ (Marine-Gymnasium) in die Kuleli-Kaserne verlegt wurden. In der Folge erhielt die Schule den Namen „Kuleli İdadîsi“ (Militärschule Kuleli). Das Gebäude war ursprünglich in den Jahren 1836 bis 1839 als Kavalleriekaserne von dem armenischstämmigen osmanischen Architekten Garabet Balyan erbaut worden. Nach dem Krimkrieg war es 1856 abgebrannt und wiederaufgebaut worden.

Während des Russisch-Osmanischen Krieges in den Jahren 1877/78 wurde das Schulgebäude zu einem Lazarett umfunktioniert. Nach dem Kriegsende zog die Schule 1879 wieder in ihr altes Gebäude, in dem jetzt auch die Askeri Tıbbiye İdadisi (Militärmedizin-Schule) untergebracht wurde. Die Askeri Tıbbiye İdadisi wurde 1910 nach Haydarpaşa umgesiedelt. In den folgenden Jahren wurde die Schule großzügig erweitert.

Während des ersten Balkankrieges in den Jahren 1912/13 wurde das Militärgymnasium Kuleli erneut zum Militärhospital. Ab Ende 1913 konnte das Gebäude wieder als Schule genutzt werden.

Zum Ende des Ersten Weltkrieges wurde das Gebäude aufgrund des britischen Drängens in den Verhandlungen des Waffenstillstands von Moudros zum Schlafhaus für armenische Waisenkinder und Flüchtlinge umfunktioniert. Nach dem türkischen Befreiungskrieg (1919–1923) und mit dem Vertrag von Lausanne wurde das Militärgymnasium Kuleli dem türkischen Militär  zurückgegeben. Die Briten verließen die Schulgebäude und die Schule konnte am 6. Oktober 1923 den Unterricht wieder in den alten Räumen aufnehmen.

Mit dem Bildungsgesetz „Tevhid-i Tedrisat“ aus dem Jahr 1924 wurde die Schule zur zivilen Sekundarschule und zum „Kuleli Lisesi“ umbenannt. Doch schon Ende des Jahres wurde das Gymnasium wieder zur Militärschule und erhielt 1925 den Namen „Kuleli Askerî Lisesi“.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Schule im Mai 1941 nach Konya verlegt und das Kuleli-Gebäude zu einem Militärlazarett mit 1.000 Betten umfunktioniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schule am 18. August 1947 nach Istanbul zurückverlegt und bliebr dort ansässig.

Mit einem Dekret vom 31. Juli 2016 wurden nach dem gescheiterten Putschversuch sowohl die Kuleli-Schule wie auch alle anderen Militärschulen geschlossen. Das Gebäude soll in den nächsten Jahren in ein Nationalmuseums umfunktioniert werden.

Bekannte Absolventen des Militärgymnasium Kuleli (Kuleli Askerî Lisesi) sind unter anderem:

bulletİlker Başbuğ, 26. Generalstabschef der Türkei
bulletHulusi Behçet, Mediziner
bulletYaşar Büyükanıt, 25. Generalstabschef der Türkei
bulletCemal Pascha, Bürgermeister von Istanbul
bulletFazıl Hüsnü Dağlarca, Dichter
bulletFevzi Çakmak, Feldmarschall und Politiker
bulletRagıp Gümüşpala, 11. Generalstabschef der Türkei
bulletCemal Gürsel, 4. Staatspräsident der Türkei
bulletRemzi Aydın Jöntürk, Regisseur, Schauspieler und Maler
bulletKâzım Karabekir, osmanischer Offizier und Politiker
bulletAziz Nesin, Schriftsteller
bulletOsman Nuri Pascha, osmanischer Feldmarschall
bulletOsman Pamukoğlu, General, Politiker und Schriftsteller
bulletÖmer Seyfettin, Schriftsteller
bulletCevdet Sunay, 5. Staatspräsident der Türkei
bulletCengiz Topel, Kampfpilot
bulletAlparslan Türkeş, Politiker

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