Meriniden
Meriniden

Aussprache: mariyniyyuun
arabisch:
مرينيون
persisch:
مرینیان
englisch:
Marinid dynasty

??? - ??? n.d.H.
1244 - 1465 n.Chr.

Bild: Emblem der Meriniden

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Die Meriniden Herrscherdynastie in Marokko und teilweise in Spanien, die zwischen 1244 und 1465 n.Chr. herrschte.

Die Banu Meriniden waren vom Stamm der Zanata unter den Berbern und wanderten im 12. Jh. n.Chr. aus Ifriqiya kommend im Südosten Marokkos ein. Ab 1145 n.Chr. kam es zu ersten Kämpfen mit den herrschenden Almohaden, von denen sie aber zunächst unterworfen wurden.

Unter Abu Yahya Abu Bakr (1244–1258 n.Chr.) begann die Eroberung Nordmarokkos. Fes wurde 1248 Hauptstadt der Meriniden. Abu Yusuf Yaqub (1259–1286) besiegelte 1269 mit der Eroberung von Marrakesch den Sturz der Almohaden. Gleichzeitig setzte er auch nach Andalusien über um die Nasriden von Granada im Kampf gegen Kastilien zu unterstützen.

Es folgten interne Machtkämpfe unter den Meriniden welche aber Abu Said Utman II. (1310–1331) nicht an einer umfangreichen Bautätigkeit in Fes hinderte. In jener Zeit wurden mehrere Madrasas als Hochschulen zur Ausbildung von Staatsdienern gegründet.

Unter Abul-Hasan (1331–1348) wurde der Versuch unternommen den Maghreb erneut zu vereinen unter anderem durch Eroberung des Herrschaftsgebiets der der Abdalwadiden in Algerien 1337 n.Chr. und das Gebiet der Hafsiden in Ifriqiya 1347. Allerdings wurden die Meriniden 1340 von Kastilien in der Schlacht am Salado vernichtend geschlagen und mussten sich endgültig aus Andalusien zurückziehen. Abul-Hasan wurde von seinem Sohn Abu Inan Faris (1348–1358) gestürzt. Dieser versuchte das verloren gegangene Gebiete im heutigen Algerien und Tunesien erneut zu erobern. Trotz einiger Erfolge begann nach der Ermordung von Abu Inan Faris der Niedergang der Dynastie. Im 15. Jh. wurde der Niedergang durch eine Finanzkrise verschärft. 

Die nach 1358 folgenden Herrscher der Meriniden kamen unter die Kontrolle der Wattasiden die als Wesire die tatsächliche Macht im Reich ausübten. Sie setzten die Sultane der Meriniden, zumeist im Kindesalter, in schneller Folge ein und ab. Die Wattasiden konnten das Reich aber ebenfalls nicht konsolidieren, so dass Portugal 1415 die Stadt Ceuta und bis 1513 alle wichtigen Häfen an der Atlantikküste Marokkos besetzen konnte. Nachdem Abdalhaqq II. (1421–1465) vergeblich versucht hatte, die Macht der Wattasiden zu brechen, wurde die Dynastie der Meriniden von diesen endgültig gestürzt.

Die Herrscher der Meriniden waren:

bulletAbdalhaqq I. (1195–1217 n.Chr.)
bulletUthman I. (1217–1240)
bulletMuhammad I. (1240–1244)
bulletAbu Yahya Abu Bakr (1244–1258)
bulletUmar (1258–1259)
bulletAbu Yusuf Yaqub (1259–1286)
bulletAbu Yaqub Yusuf (1286–1307)
bulletAbu Tabil (1307–1308)
bulletAbu l-Rabia (1308–1310)
bulletAbu Said Uthman II. (1310–1331)
bulletAbu l-Hasan (1331–1351)
bulletAbu Inan Faris (1351–1358)
bulletMuhammad II. as Said (1358–1359)
bulletAbu Salim Ali II. (1359–1361)
bulletAbu Umar Taschufin (1361)
bulletAbd al-Halim (1361–1362)
bulletAbu Zayyan Muhammad III. (1362–1366)
bulletAbu l-Fariz Abdul Aziz I. (1366–1372)
bulletMuhammad IV. (1372–1374)
bulletAbu l-Abbas Ahmad (1374–1384)
bulletMusa (1384–1386)
bulletMuhammad V. (1386)
bulletMuhammad VI. (1386–1387)
bulletAbul-Abbas Ahmad (1387–1393)
bulletAbdul Aziz II. (1393–1396)
bulletAbdullah (1396–1398)
bulletAbu Said Uthman III. (1398–1420)
bulletAbdalhaqq II. (1420–1465)

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