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Al-Masmiyya al-Kabira im Bezirk Gaza war ein Dorf in
Palästina, das zum größten Teil von
Muslimen bewohnt war und im Zuge
der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig
zerstört wurde.
Das Dorf lag 41 km nordöstlich von Gaza auf
einer Höhe von ca. 75 m entlang der Küstenebene.
Im Jahr 1596 hatte das Dorf eine Bevölkerung von 385
Muslimen. Sie zahlten Steuern auf Kulturen wie Weizen und
Gerste und andere Produkte wie Honig und Ziegen. Sowohl dem
reisenden
Sufi
Mustafa al-Bakri al-Siddiqi in der Mitte des 18. Jh. n.Chr.
als auch dem französisch Reisenden Volney in den 1780er Jahren
war aufgefallen, dass im Dorf viel Buamwolle gesponnen wurde.
Der frühere Ort hieß nur Masmiyya. Der Zusatz "kabira" (die
Große) wurde hinzugefügt um das Dorf vom gleichnamigen Dorf
Al-Masmiyya al-Saghira zu unterscheiden.
Bei der Volkszählung 1922 in
Palästina durch die britischen Besatzer wurden 1390
Muslime im Dorf gezählt. 1931 lebten neben 1.756
Muslimen 4
Christen. Vor der Vertreibung lebten 2520 Bürger im Dorf.
Das Dorf verfügte über zwei
Moscheen
und zwei Schulen, eine für Jungen und eine für Mädchen. Schule
der Jungen wurde 1922 gebaut und lehrte 1944 insgesamt 307
Schüler. Die Mädchenschule wurde 1947 gebaut und hatte 39
Schüler. Die Dorfregierung bestand aus einem Dorfrat. Selbst
eine Tankstelle und ein Krankenhaus waren vorhanden.
Die Landwirtschaft war die wichtigste Einkommensquelle des
Dorfes. Vor allem wurden Zitrusfrüchte und Getreide angebaut.
Am 8-9 Juli 1948 wurde das Dorf von zionistischen Einheiten
besetzt. Anschließend wurde die Bevölkerung zwangsdeportiert. Die Verbliebenen wurden
spätestens im Frühjahr 1949 zwangsdeportiert. Danach wurde das
Dorf nahezu komplett zerstört. Nur die beiden Schulen und
wenige Häuser blieben erhalten. Vier jüdische Siedlungen
wurden auf Dorfländereien gegründet.