Maria al-Qibtiyya
Maria al-Qibtiyya

Aussprache: marya al qibtiyya
arabisch:
مارية القبطية
persisch:  
مارية القبطية
englisch:
Maria the Copt

??? - 637 n.Chr.
??? - 16 n.d.H.

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Maria die Koptin (Qibtiyya) oder Maria bint Schamun, war eine Koptin aus Ägypten und wurde Ehefrau von Prophet Muhammad (s.).

Ihr Vater Schamun gehörte der koptischen Gemeinde an, wobei unklar ist, welche Religion er hatte, da damals ein Kopte nicht unbedingt Christ war. Ihre Mutter war eine römische Katholikin. Ihr Vater Schamun (Schimon) war einer der Oberhäupter der Kopten, wie Muqauqis in seinem Geschenkschreiben erläuterte. Sie stammt aus dem Dorf Hafn bei Minya in Oberägypten und sie kam Medina im 7. Jahr n.d.H.

Nachdem Prophet Muhammad (s.) dem byzantinischen Statthalter von Ägypten Muqauqis im Jahr Jahr 7 n.d.H. (628 n.Chr.) durch Hatib ibn Abi Balta einen Brief geschickt hatte, in dem er ihn einlud, den Islam anzunehmen. Muqauqis schrieb höflich zurück, gab aber nur ausweichende Antwort. Er schickte die beiden Sklavinnen und Schwestern Maria und Sirin bint Schamun als Geschenk. Hatib ibn Abi Balta soll den Frauen unterwegs den Islam gelehrt haben, so dass beide den Islam angenommen haben, noch bevor sie in Medina angekommen sind. Während einige Überlieferungen versuchen Maria so darzustellen, dass sie nicht den Islam angenommen habe, ist eher davon auszugehen, dass sie vor der Eheschließung Muslima geworden ist und derartige Überlieferungen nur dazu dienen, die Stellung anderer Ehefrauen zu erhöhen.

Als Prophet Muhammad (s.) die zwei Frauen als Geschenk erhielt, schenkte er ihnen die Freiheit und bot Maria die Heirat an. Maria nahm das Angebot an und Sirin heiratete Hasan ibn Thabit.

Das erste Haus, in dem Maria wohnte, war ein Haus von Harith ibn al-Numan al-Fihri. Sie blieb dort ein Jahr lang. Die Verdienste von Mariya und die besondere Aufmerksamkeit des Prophet Muhammad (s.) für sie erregten die Eifersucht von Aischa bint Abu Bakr und Hafsa bint Omar ibn Al-Chattab. Jene Eifersucht führte zu einigen Auseinandersetzungen mit dem Propheten Muhammad (s.) und letztendlich seinem Rückzug für einen Monat von seinen Frauen.

Die Eifersucht der Frauen nahm zu, als bekannt wurde, dass Maria schwanger ist. Propheten Muhammad (s.) brachte sie zu ihrem Schutz in einem kleinen Palmenhain namens Aliya (heute bekannt als Mishraba Umm Ibrahim) unter und ging häufig dorthin, um sie zu besuchen. Heute ist der Ort ein verfallener Friedhof, auf dem sich das Grab der Mutter von Imam Ali Ridha (a.) und einige Imamzade und Freunde der Ahl-ul-Bait (a.) befinden. Heute haben die Saudis ein Gebäude als Haus der Maria bezeichnet, das allerdings an einer anderen Stelle steht (siehe Foto).

Der Sohn, den Maria im Dhul-Hidscha des Jahres 8 n.d.H. (629 n.Chr.) gebar, wurde Ibrahim genannt. Den Überlieferungen [hadith] zufolge erschien zu diesem Zeitpunkt Gabriel (a.) [dschibrail] dem Propheten Muhammad (s.) und begrüßte ihn als "Aba Ibrahim" (Vater von Ibrahim).

Ibrahim erkrankte aber im Kindesalter an einer lebensbedrohlichen Krankheit. Trotz hingebungsvoller Pflege von Maria und Tante Sirin starb er am am 18. Radschab 10 n.d.H. (9. März 631) in den Armen Prophet Muhammads (s.). Kurz nach dem Tod fand eine Sonnenfinsternis statt. Als manche da einen Zusammenhang sehen wollten, widersprach Prophet Muhammads (s.), Sonne und Mond seien zwei Zeichen ALLAHs und richten sich nicht nach dem Tod eines Menschen. Ibrahim wurde im Dschannat-ul-Baqi beigesetzt.

Maria starb 16 n.d.H. im Monat Muharram (Januar 637 n.Chr.).

Foto G. Özoguz (2014 n.Chr.)

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