Heinrich von Maltzan
Heinrich von Maltzan

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6.9.1826 - 22/23.2.1874

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Heinrich Karl Eckard Helmuth von Maltzan, Reichsfreiherr von Wartenberg und Penzlin war ein deutscher Schriftsteller des 19.Jh. und Orientalist. Er gilt als einer der ersten Nichtmuslime, der sich widerrechtlich in Mekka eingeschlichen hat.

Er ist Nachkomme des alten ursprünglich mecklenburgischen Adelsgeschlechts der Maltzan. Nach seiner Geburt am 6. September 1826 auf Findlaters Villa bei Dresden verstarb seine Mutter sehr früh. So wuchs er teilweise in England, teilweise an unterschiedlichen Orten Deutschlands auf.  Von 1846-1850 studierte er in München, Heidelberg und Erlangen Rechtswissenschaft und orientalische Sprachen. Danach trat er für kurze Zeit in den Verwaltungsdienst des Königreichs Sachsen ein. Ab 1851 wurde er durch ein reiches väterliches Erbe finanziell unabhängig und führte dann das Leben eines Privatgelehrten und Forschungsreisenden in verschiedenen orientalischen Ländern. 1852 besuchte er Algerien, wo er die Grundlage für eine spätere Reise legte und das nördliche Marokko, 1853 Tunis und Tripolis, dann Griechenland, Makedonien und Kleinasien, im Winter 1853-54 Ägypten und kehrte 1854 über den Sinai, Palästina und Syrien nach Europa zurück. 1856-57 bereiste er die Provinz Konstantine und die algerische Sahara, 1857-58 das südliche Marokko.

Im Jahr 1860 unternahm er als Muslim getarnt mit einem Pass, der auf einen Algerier ausgestellt war, den Maltzan bestochen hatte, eine Pilgerfahrt [hadsch], obwohl der Besuch der Geweihten Moschee [masdschid-ul-haram] für Nichtmuslime streng verboten ist. Damals galt dafür sogar die Todesstrafe. Allein die Planung der Reise hatte fast acht Jahre gedauert. Nach dem Tod des eigentlichen Passbesitzers veröffentlichte Maltzan 1865 einen Bericht über diese Reise unter dem Titel: "Meine Wallfahrt nach Mekka. Reise in der Küstengegend und im Inneren von Hedschas" 2 Bände, Leipzig (Dyk) 1865. Es gab mehrere Neuauflagen bis 2004. Besonderes Gewicht wurde Maltzans Buch zugeschrieben durch die in ihm enthaltenen Studien über die archäologische Geographie desjenigen Teils der arabischen Küste, der auf dem Pilgerweg lag. Hier gelang es ihm angeblich teilweise, die ehemalige Lage einiger im Altertum dort befindlichen Orte ausfindig zu machen.

Ab 1867 war er in Tunis, Sardinien, Tripolis und Malta vorzugsweise mit dem Studium phönizischer Denkmäler und ihrer Inschriften beschäftigt. Im Jahr 1870 reiste er wieder in die muslimische Welt und machte von Aden aus einige Ausflüge in die noch unbekannten Teile Südarabiens.

In den letzten Lebensjahren war er von einem schweren Nervenleiden betroffen. Am 22. oder 23. Februar 1874 begann er Selbstmord.

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