.Bücher
zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Heinrich Karl Eckard Helmuth von Maltzan,
Reichsfreiherr von Wartenberg und Penzlin war ein
deutscher Schriftsteller des 19.Jh. und Orientalist. Er gilt
als einer der ersten Nichtmuslime, der sich widerrechtlich in
Mekka
eingeschlichen hat.
Er ist Nachkomme des alten ursprünglich
mecklenburgischen Adelsgeschlechts der Maltzan. Nach seiner Geburt am 6. September 1826 auf Findlaters
Villa bei Dresden verstarb seine Mutter sehr früh. So wuchs er teilweise in
England, teilweise an unterschiedlichen Orten Deutschlands auf.
Von 1846-1850 studierte er in München, Heidelberg und Erlangen
Rechtswissenschaft und orientalische Sprachen. Danach trat
er für kurze Zeit in den Verwaltungsdienst des
Königreichs Sachsen ein. Ab 1851 wurde er durch ein reiches väterliches
Erbe finanziell unabhängig und führte dann das Leben eines
Privatgelehrten und Forschungsreisenden in verschiedenen
orientalischen Ländern. 1852 besuchte er Algerien, wo er die
Grundlage für eine spätere Reise legte und das nördliche
Marokko, 1853 Tunis und Tripolis, dann Griechenland,
Makedonien und Kleinasien, im Winter 1853-54 Ägypten und
kehrte 1854 über den Sinai, Palästina und Syrien nach Europa
zurück. 1856-57 bereiste er die Provinz Konstantine und die
algerische Sahara, 1857-58 das südliche Marokko.
Im Jahr 1860 unternahm er als
Muslim getarnt mit einem Pass, der
auf einen Algerier ausgestellt war, den Maltzan
bestochen hatte, eine
Pilgerfahrt [hadsch], obwohl der Besuch der
Geweihten Moschee [masdschid-ul-haram] für Nichtmuslime
streng verboten ist. Damals galt dafür sogar die Todesstrafe.
Allein die Planung der Reise hatte fast acht Jahre gedauert. Nach dem
Tod des
eigentlichen Passbesitzers
veröffentlichte Maltzan 1865 einen Bericht über diese Reise
unter dem Titel: "Meine Wallfahrt nach Mekka. Reise in der
Küstengegend und im Inneren von Hedschas" 2 Bände, Leipzig (Dyk) 1865.
Es gab mehrere
Neuauflagen bis 2004. Besonderes Gewicht wurde Maltzans
Buch zugeschrieben durch die in ihm enthaltenen Studien über die
archäologische Geographie desjenigen Teils der arabischen
Küste, der auf dem Pilgerweg lag. Hier gelang es ihm
angeblich teilweise, die ehemalige Lage einiger im Altertum dort
befindlichen Orte ausfindig zu machen.
Ab 1867 war er in
Tunis, Sardinien, Tripolis und Malta vorzugsweise mit dem
Studium phönizischer Denkmäler und ihrer Inschriften
beschäftigt. Im Jahr 1870 reiste er wieder
in die
muslimische Welt und machte von Aden aus einige Ausflüge in
die noch unbekannten Teile Südarabiens.
In den letzten Lebensjahren war er von einem schweren Nervenleiden
betroffen. Am 22. oder 23. Februar 1874 begann er Selbstmord.