Maghribi-Schrift
Maghribi-Schrift

Aussprache: al chatt al-maghribiy
arabisch:
الخط المغربي
persisch:
خط مغربی
englisch:
Maghribi-Script

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Die Maghribi-Schrift ist ein arabischer Kalligraphie-Schriftstil, der im westlichen Teil der Islamischen Weltgemeinschaft [umma] – insbesondere im Maghreb und Andalusien – entwickelt wurde.

Diese Schrift hat ihren Ursprung in der Region des Maghreb und wurde von dort aus in benachbarte Gebiete verbreitet. Sie ist einzigartig in ihrer Form und unterscheidet sich deutlich von anderen arabischen Schriften, die in den östlichen islamischen Ländern üblich sind.

Die Maghribi-Schrift ist für ihre runden und geschwungenen Buchstabenformen bekannt. Sie hat im Vergleich zu anderen arabischen Kalligrafiestilen wie Nasch oder Thuluth eine weichere, kurvenreiche Struktur. Die Buchstaben sind oft sehr kurvig und breit, und die Linienführung wirkt flüssiger und weniger streng als bei anderen klassischen arabischen Schriften. Dies verleiht der Schrift eine besondere Lebendigkeit und Dynamik.

Die diakritischen Zeichen (Punkte über oder unter den Buchstaben) und Vokalzeichen (Fatha, Damma, Kasra) sind in der Maghribi-Schrift oft größer und prominenter. Das gibt der Schrift ein sehr charakteristisches Aussehen.

Innerhalb der Maghribi-Schrift gibt es verschiedene regionale Stile, die sich je nach Land oder Region unterscheiden. Einige dieser Varianten sind:

bulletMarokkanische Maghribi-Schrift: besonders rund und kurvenreich, mit sehr klaren und weit auseinandergezogenen Buchstaben
bulletAndalusische Maghribi-Schrift: etwas feiner und eleganter als die nordafrikanische Variante, sie wurde in der muslimischen Ära Andalusien verwendet.

Trotz dieser regionalen Unterschiede bleibt die Grundstruktur der Maghribi-Schrift immer relativ gleich.

Die Maghribi-Schrift wurde hauptsächlich in religiösen Texten, insbesondere im Abschreiben des Heiligen Quran, sowie in offiziellen Dokumenten verwendet. In den Moscheen und religiösen Zentren des Maghreb wurde sie zur vorherrschenden Schrift.

Obwohl die Maghribi-Schrift ästhetisch ansprechend und kunstvoll ist, gilt sie als weniger leicht lesbar im Vergleich zu östlichen Schriften wie Nasch oder Riqa. Das liegt daran, dass die Buchstaben oft stark stilisiert sind und die Diakritika überdimensioniert erscheinen. Trotzdem ist sie in den Regionen, in denen sie verwendet wird, fest verankert und wird dort als Standardform der Kalligrafie angesehen.

Die Maghribi-Schrift entwickelte sich im Laufe des 10. Jh. n.Chr. und wurde besonders in den Berber- und arabischen Kulturen Nordafrikas populär. Durch die Expansion des Islam in Nordafrika und Spanien (Andalusien) verbreitete sich diese Schriftart weiter.

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