.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ladschun im Bezirk Jenin war ein Dorf in
Palästina, das zum größten Teil von
Muslimen bewohnt war und im Zuge
der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig
zerstört wurde.
Das Dorf lag 16 Kilometer nordwestlich von Jenin und 1 km
südlich der Überreste der biblischen Stadt Megiddo. Das Dorf
hat bereits zur Zeit der Römer
Palästina existiert. Der Name des Dorfes soll sich von
römischen Namen "Legio" herleiten. im §. Jh. sollen die Römer
das Dorf umbenannt haben in Maximianopolis (Stadt des
Maximian), aber die Dorfbewohner sollen den neuen Namen nicht
angenommen haben.
Unter den
Abbasiden wurde der Name in die heutige Form arabisiert.
Das Dorf wurde zu einer Bezirksverwaltungsstadt. Im Verlauf
der
Kreuzzüge wurden die Namen Ligum und le Lyon verwendet.
Nach der rückeroberung 1187 n.Chr. durch die
Muslime erhielt die Ortschaft den alten Namen zurück. In
dieser Region soll einer der Entscheidungsschlachten zwischen
den
Muslimen unter dem
Kalifat
und
Byzanz stattgefunden im Jahr 634 n.Chr. haben, wobei die
Muslime von
Chalid ibn Walid und
Amr ibn Aas angeführt wurden. In Ladschun gab es zwei
Heiligengräber von Ali Schafi'i, der im Jahre 1310 n.Chr.
gestorben ist, und Ali ibn Dschalal, der in 1400 n.Chr.
gestorben ist.
Unter den
Osmanen lebte 1596 insgesamt 226
Muslime im Dorf. Unter britischer Besatzung wurden bei der
Volkszählung 1922 insgesamt 417 Einwohner registriert. 1931
waren es bereits 857, von denen 829
Muslime waren. Zudem lebten 26
Christen und zwei
Juden
im Dorf. 162 Häuser wurden bewohnt. Ende 1040 hatte die
Ortschaft 1103 Einwohner.
Die prominenten Familien im Dorf waren die Dschabbarin,
Ghubayriyya, Mahamid und die Mahadschina. Rund 80% der
Einwohner flohen nach Umm al-Fahm, wo die Nachkommen als
Binnenvertriebenen Palästinenser heute noch leben. Unter
britischer Besatzung hatte das Dorf eine Grundschule in die im
Jahr 1944 insgesamt 83 Schüler eingeschrieben waren.
Im UN-Teilungsplan gehörte das Dorf dem arabischen Teil,
was allerdings von Zionisten nie akzeptiert wurde. Am 13.
April 1948 gab es einen ersten Angriff durch die Haganah. In
der Nacht von 15. auf den 16. April wurden viele Häuser
gesprengt. Doch das Dorf leistete Widerstand, so dass mehrere
Widerstandskämpfer von Zionisten ermordet wurden.
Das Dorf wurde am 30. Mai 1948 endgültig von den Jischuw
Kräften angegriffen und die Bevölkerung vertrieben bzw.
zwangsdeportiert. Das Dorf wurde im Anschluss geplündert und
komplett zerstört. Den
Palästinensern wird jegliches Rückkehrrecht verweigert.