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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Kufa ist eine Stadt im
Irak
und liegt am Ufer des
Euphrat, rund 10 Kilometer nordöstlich von
Nadschafs Stadtzentrum in der Provinz
Nadschaf.
Kufa hat in der frühislamischen Zeit sehr oft
eine tragische Bedeutsamkeit erlangt.
Kufa wurde nach der
Schlacht von Yarmuk durch den
Gefährten des
Prophet Muhammad (s.) namens
Saad ibn Abi Waqqas gegründet
und erhielt ihren heutigen Namen. Vorher war die Ortschaft
unter dem Namen "Hira" den Ansässigen bekannt. Im Jahr 638 n.Chr. war es die Nachschubbasis für die
muslimischen Truppen im Kampf gegen die Sassaniden. Zu den
Einheimischen gesellten sich mit der Zeit auch die
arabischen Stämme der Azdis und der Kindis.
Während der Regierungszeit des Kalifen
Umar ibn Chatab wurde
Saad ibn Abi Waqqas nach
Medina
zurückberufen aufgrund von Anschuldigungen gegen ihn wegen Unterschlagung. Anschließend nominierte
Umar zunächst
Ammar ibn Jassir und später
Abu Musa al-Aschari. Aber beide wurden von der Bevölkerung
Kufas nicht akzeptiert und man einigte sich auf
Mughira ibn Schuba. Nach
Umars
Ableben ersetzte 645 n.Chr.
Uthman ibn Affan
Mughira durch
Walid ibn Uqba,
änderte seine Entscheidung aber später und setzte Said ibn al-Aas ein. Den aber setzte die Bevölkerung ab und nominierte
Abu Musa al-Aschari, den sie vorher abgelehnt hatten.
Gegenüber dem
Kalifat
Uthmans stand die Bevölkerung Kufas stets im Widerspruch.
Als in
Medina
nach der Ermordung
Uthmans das Volk
Imam Ali (a.) zum
Kalifen
erwählt hatte, zeigte die Bevölkerung Kufas sich erleichtert
und schwor ihm den
Treueid.
Imam Ali (a.) setzte
Abu Musa al-Aschari als Gouverneur ab und setzte Qarazah
ibn Kaab ein.
Kurze Zeit später wurde Kufa zu der ersten eigentlichen
Hauptstadt des islamischen Reiches nach
Medina
durch
Imam Ali (a.) gemacht, der seinen Regierungssitz
dorthin verlegte. Die gleiche Bevölkerung, die
Imam Ali (a.) Treue geschworen hatte, ließ ihn in der
Schlacht von Siffin im Stich und zwang ihm für die
anschließenden Verhandlungen zum Waffenstillstand
Abu Musa al-Aschari als Vertreter auf.
Imam Ali (a.)
wurde in Kufa in der
Kufa-Moschee (Masdschid al-Kufa) ermordet. Ein noch
tragischeres Schicksal erlebte sein Sohn
Imam Husain (a.), als die Kufiten ihn nach Kufa riefen um
ihn den
Treueid zu leisten und ihn dann im Stich ließen, was zur
Tragödie von
Aschura führte. Im Vorfeld wurden bereits
Muslim ibn Aqil, seine zwei Söhne und ihr Beschützer
Hani ibn Urwa in Kufa
im Stich gelassen und ermordet.
Muslim ibn Aqils Mausoleum in der
Kufa-Moschee (Masdschid al-Kufa) ist heute Wahrzeichen der Stadt.
In seiner Nähe liegt
Hani ibn Urwa. Zu
jener Zeit hatte
Muawiya ibn Abu Sufyan einen Mann namens
Ziyad ibn Abihi
als Gouverneur von Kufa ernannt und verlegte den
Regierungssitz nach
Damaskus. Später machten die
Abbasiden Kufa wieder zu ihrer Hauptstadt.
Als bekannte Persönlichkeiten der späteren islamischen
Geschichte, die aus Kufa stammen gelten
Al-Kindi und
Abu Hanifa.
Die so genannte
Kufische Schrift ist ebenso nach Kufa benannt
wie die Kopfbedeckung bzw. der Schal, der
Kufiyya genannt wird,
und als Palästinensertuch bekannt ist.Zentrales Wahrzeichen
der Stadt, die als geschichtsträchtige Pilgerstätte gilt, ist
die
Kufa-Moschee (Masdschid al-Kufa). In der Nähe befindet
sich das Mausoleum von
Maitham at-Tammar.
Sehr bedeutsam ist auch
die
Sahla-Moschee.