Mehmet Kilinc
Mehmet Kilinc (Kılınç)

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch:

1962 - 13.7.2022

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Mehmet Kilinc (Kılınç) war eine der herausragenden Persönlichkeiten des Islam in Bremen und über die Bremer Landesgrenzen hinaus.

Er ist am 30.07.1962 n.Chr. in Reyhanli bei Hatay in der Türkei geboren. Nach seinem Abitur hat er Maschinenbau studiert. Doch bereits in jungen Jahren galt sein Hauptengagement dem Islam.

Er war unter anderen zweiter Vorsitzender der SCHURA Bremen, die er mitgegründet hat. Maßgeblich war er an der Organisation der ersten jemals in Deutschland unter Schirmherrschaft eines Bürgermeisters stattfindenden Islam-Woche beteiligt. Er selbst war Freitagsgebets-Imam in der Quba-Moschee Hemelingen.

Beruflich war er als ausgebildeter Maschinenbauingenieur, im Bereich Halal-Zertifizierungen tätig und betrieb zudem ein Übersetzungsbüro. Für die Einheit der Muslime über die Grenzen der Rechtsschulen hinweg kamen ihm seine Sprachkenntnisse sehr zugute, denn er sprach sehr gut Türkisch, Deutsch, Arabisch, Englisch und Französisch. Seine Quran-Rezitationen gehörten zu den schönsten im Bundesland Bremen. Für die Einheit der Muslime hat er sich auch jahrelang als stellvertretender Direktor des Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland engagiert. Für dieses Ziel Einheit hat er sich jahrelang für die Gründung der SCHURA Bremen eingesetzt und war zeitweilig auch dessen Vorsitzender. Umso trauriger war er, als der Bremer Verfassungsschutz ihn im Jahr 2008 namentlich erwähnt hat. Denn er hat immer fest daran geglaubt, dass ein konstruktives und beide Seiten bereicherndes Miteinander zwischen Muslimen und der Mehrheitsgesellschaft möglich sei.

 

Mehmet Kılınç hat viele Spuren in Bremen und umzu, aber auch in der ganzen Republik hinterlassen. Eine seiner markantesten Spuren ist eher weniger bekannt: Sie befindet sich in der größte Moschee Bremens, in der Fatih-Moschee in Bremen. Um den Dialogcharakter der Moschee zu unterstreichen, gibt es eine für Moscheen sehr ungewöhnliche Kalligraphie an der Wand, die neben dem Namen des Propheten Muhammad (s.) unter anderem mit den Namen der Propheten Jesus (a.), David (a.) und Moses (a.) geschmückt ist, was in anderen Moscheen eher unbekannt ist. Ebenfalls ungewöhnlich ist die Kalligraphie im Kuppelbogen mit dem Namen von Abbas ibn Abd-ul-Mutallib. An den Ideen dazu war Mehmet Kılınç maßgeblich mitbeteiligt. Bis zu seinen letzten Tagen hat er sich vor allem für die deutschsprachigen Muslime eingesetzt und in seinem Chat regelmäßig Unterricht erteilt.

Mehmet Kılınçs letzter Eintrag in seinem eigenen Chat lautet: „Ich bedanke mich noch einmal für Eure Geduld und Ausdauer. Möge Allah Euch und alle Menschen, die Eurem Herzen nahestehen, stets Segnen und behüten. Möge ER alle Eure Wohltaten annehmen und Euch mit der höchsten Stufe des Paradieses belohnen. Vergesst nicht das Salah (rituelle Gebet) ist der Schlüssel zum Paradies. Möge Allah bei allen Muslimen die Hoffnung und die Liebe zur Bildung einer Ummah steigern. … Ich grüße Euch und übergebe Euch alle in die Obhut Allahs!“

Er starb nach langer Krankheit am 13.7.2022 in Bremen. Sein Totengebet fand am 15.7.2022 im Garten der Quba-Moschee Hemelingen, in der er jahrelang gedient hatte, statt. Anschließend wurde er auf dem Friedhof Osterholz in Bremen (Feld HH) beigesetzt. Mehrere hundert Muslime haben ihn auf seinem letzten irdischen Weg begleitet.

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