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Kazimein, Kazimain, Kathimain,
Kadhimain oder Kathimayn ist
eine Pilgerstätte und ehemalige Ortschaft, die heute ein nördlicher Vorort von
Bagdad ist.
Der Name Kadhimain ist die arabische Dualform von Kadhim
und bezieht sich darauf, dass an dem Ort zwei der
Zwölf Imame (a.) begraben sind, nämlich
Imam Kadhim (a.) und sein Enkel
Imam Muhammad al-Dschawad (a.). Der Ort wird auch al-Kazhimiyya genannt.
Das Mausoleum befindet sich auf einem
Friedhof, der angeblich auf Geheiß von
Harun al-Raschid ursprünglich für die Angehörigen der
Quraisch reserviert war. Die erste Person, die hier
begraben wurde, ist der Sohn
Imam Kadhims (a.) namens Dschafar. Später wurde
Imam Kadhim (a.) und sein Enkel
Imam Muhammad al-Dschawad (a.) ebenfalls hier begraben.
Von der Männerseite (bzw. Haupteingang) aus eingetreten in das
Mausoleum befindet sich
Imam Kadhim (a.) auf der linken Seite und
Imam Muhammad al-Dschawad (a.) auf der rechten Seite. Zur
Anordnung der Gräber und Bauelemente siehe:
Kazimein Plan.
Aus der Pilgerstätte entwickelte sich eine frühe
Bildungsstätte der
Schia. Der Bekanntheitsgrad des Mausoleums und die
Ausschmückungen führten zu zahlreichen Plünderungen im Laufe
der Geschichte. Den größten Schaden richteten wohl die
Mongolen an, als sie das gesamte Gebäude abrissreif
verwüsteten und verbrannten. Im Ersten Weltkrieg war Kazimein
ein Zentrum des Widerstandes gegen die Briten.
Am 30. Dezember 2006 wurde Saddam in dem von den USA
aufgebauten Militär-Stützpunkt "Camp Justice" in Kazimein
hingerichtet. Daraufhin warfen
Schiiten den US-Besatzern vor durch die Auswahl des
symbolträchtigen Orts einen Bürgerkrieg im Land schüren zu
wollen. Um das Mausoleum herum wurde eine Zone von einem
Kilometer
ausgerufen, in die kein US-Soldat eindringen darf.
Während der US-Amerikanischen Besatzung wurde das
Mausoleum, mehrmals, durch die Erschütterungen der US-Granaten
beschädigt. 2010 wurden die beiden Kuppel des Mausoleums nach
220 Jahren erneut vergoldet. Die iranischen Architekten der
Al-Kauthar Stiftung für den "Wiederaufbau der Heiligen
Stätten" verwendeten dafür 110 kg pures Gold. Auf den beiden
vergoldeten Kuppeln sind
Verse
aus der 78.
Sure "Al-Naba"
als
Kalligraphie angebracht.
In Kazimein gibt es auch das Grab von
Ibrahim ibn Malik Aschtar,
Scheich
Mufid und anderen Größen.