Kamelproblem
  Kamelproblem

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Das so genannte Kamelproblem ist ein vorislamisches mathematisches Rätsel (wahrscheinlich aus dem indischen Raum), der nach dem Islam auch in Form von arabischen Geschichte auftaucht und zuweilen fälschlicherweise auch Imam Ali (a.) zugesprochen wird.

Die am weitesten verbreitete Version der Legende lautet wie folgt:

Bevor der Wüstenfürsten Ali stirbt, beschließt er, seine Kamelherde von 17 Tieren an seine 3 Söhne zu vererben. Doch er gibt ihnen mit der Erbschaft ein Rätsel auf: Der Älteste bekommt die Hälfte, der Zweite ein Drittel und der Dritte ein Neuntel der Erbschaft. Ehe Ali für immer von seinen Söhnen geht, müssen diese ihm versprechen, kein Tier zu töten und sich bei der Erbteilung nur friedvoller Mittel zu bedienen. Nachdem Ali stirbt, finden die Söhne zunächst keine Lösung, bis ein Derwisch, der auf seinem Kamel dahergeritten kommt, ihnen hilft. Der Derwisch leiht den Dreien ein Kamel. Somit sind es 18. Der Älteste bekommt die Hälfte also 9, der Zweite bekommt ein Drittel also 6 und der Dritte ein Neuntel also 2. Ein Kamel bleibt über, das sich der Derwisch zurück nimmt, und alle sind glücklich. Die Geschichte ist in sehr unterschiedlichen Varianten anzutreffen.

Schwachpunkt der Geschichte ist, dass das Ergebnis nicht mit der Vorgabe des vererbenden Vaters übereinstimmt und das hinterlassene Erbe zudem in der Summe keine 100% ergibt.

Zuweilen wird die Geschichte auch im Zusammenhang mit Imam Ali (a.) erwähnt, wobei ihm die Rolle des Derwischs zugesprochen wird. Allerdings ist davon auszugehen, dass hierbei kein historischer Hintergrund vorhanden ist. Nicht zuletzt werden die Erbregeln im Islam durch obige Aufteilung verletzt, was allerdings nur ein weiterer Fehler und Schwachpunkt der Geschichte darstellt.

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