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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ifriqiya ist die frühere arabische Bezeichnung für die Gebiete
die heute von
Tunesien,
Libyen
bis hin zum Osten
Algeriens umfassen. Es entspricht dem Gebiet der Römischen
Provinz Africa, wovon sich Ifriqiya ableitet. Im modernen
Arabisch bezeichnet "Ifriqiya2" allerdings den gesamten
Kontinent.
Das Land wurde zwischen 663 und 703 n.Chr. in langwierigen
Kämpfen von den muslimischen Arabern unter Uqba ibn Nafi,
Hassan ibn al-Numan und Musa ibn Nusair erobert. Vor allem die
vereinigten Berberstämme unter Kusaila ibn Lemzem und der
al-Kahina leisteten heftigen Widerstand. Auch nach der
Eroberung kam es zu Aufständen der
Chawaridsch u. a. unter Abul-Chattab al-Maafiri. Erst
gegen Ende des 8. Jahrhunderts n.Chr. beruhigte sich die Lage
in der Provinz.
Während und kurz nach der muslimischen Eroberung
Nordafrikas wurde der gesamte Maghreb und auch Andalusien vom
Statthalter in Ifriqiya regiert, der seinerseits bis 705 dem
Statthalter von
Ägypten unterstand. Hauptort der Region war zunächst
Kairouan, seit dem 10. Jahrhundert al-Mahdiya, das im 13. Jh.
von Tunis abgelöst wurde. Unter der muslimischen Herrschaft
kam es zum wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung des
Landes. Ifriqiya wurde Ausgangspunkt für die Annahme des
Islam
durch die einheimischen Berberstämme.
Wegen der großen Entfernung Ifriqiyas vom Reichszentrum im
Irak, errangen schon die Statthalter der Muhallabiten
weitgehende Unabhängigkeit von den
Abbasiden. Nach deren Sturz mussten die Abbasiden um 800
den Aghlabiden (800-909) die Herrschaft überlassen. Bis ins
16. Jahrhundert folgten die
Fatimiden (909-973), die
Ziriden (973-1152), die Almohaden (1152-1229) und die
Hafsiden (1229-1574), bevor die
Osmanen ihre Oberhoheit durchsetzen konnten und
Tunesien in seine heutigen Grenzen eingeteilt wurde.