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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abu Abdullah Muhammad Ibn Battuta ist am 24. Februar 1304 in
Tanger
geboren und starb 1377. Er war ein bekannter
muslimischer Forschungsreisender des 14. Jahrhunderts.
Mit
21 Jahren ging er auf
Pilgerfahrt [hadsch]. Nachdem er diese abgeschlossen
hatte, reiste er weiter, wobei er mehr als 120.000 Kilometer
durch die gesamte
islamische Welt und darüber hinaus
zurücklegte. Seine Aufzeichnungen unter dem Titel "Reise [rihla]"
berichten von seinen Erlebnissen. Nahezu alle bekannten Informationen über das Leben Ibn
Battutas stammen von ihm selbst, so dass einige Angaben seiner
Reisen nicht bestätigt werden können.
Ibn Battutas Reise nach
Mekka erfolgte auf dem Landweg
entlang der nordafrikanischen Küste, bis er über Alexandria
Kairo
erreichte. Von dort ging es weiter nach
Damaskus über
Hebron
[al-chalil],
Jerusalem und
Bethlehem.
Nachdem er den
Monat
Ramadan in
Damaskus verbracht hatte, schloss sich Ibn Battuta einer
Karawane nach
Medina
an und von dort nach
Mekka.
Sein nächstes Reiseziel war das Reich der mongolischen Ilchane,
das auf dem Gebiet des heutigen
Iran
liegt. Auf
dem Weg besuchte er
Nadschaf,
Basra,
Isfahan,
Schiraz und
Bagdad
sowie
Täbriz. Auf dem Rückweg vollführte er eine zweite
Pilgerfahrt [hadsch] und lebte ein Jahr in
Mekka.
Mit dem Schiff ging es dann durch das Rote Meer und entlang der
ostafrikanischen Küste. Sein erster großer Halt war in Aden, und
er reiste weiter Richtung Süden entlang der afrikanischen Küste. Jeweils
rund eine Woche verbrachte er unter anderem in Äthiopien,
Mogadischu, Mombasa, Sansibar und Kilwa. Mit dem Wechsel des
Monsunwindes kehrte sein Schiff nach Süd-Arabien zurück.
Nachdem er diese letzte Reise vor seiner endgültigen
Sesshaftwerdung hinter sich gebracht hatte, entschloss er sich
direkt,
Oman und die Straße von Hormuz zu besuchen.
Danach reiste er noch einmal nach
Mekka,
wo er ein Jahr zu Studienzecken verbrachte und sich
anschließend entschied, sich um eine Anstellung beim
muslimischen Sultan von Delhi zu bemühen. Um einen Führer und
Übersetzer für seine Reise zu finden, ging er nach Anatolien,
das sich damals unter der Kontrolle der
Seldschuken befand, und schloss sich dort einer Karawane
nach Indien an. Eine Seereise von
Damaskus auf einem genuesischen Schiff brachte ihn nach
Alanya an der Südküste der heutigem
Türkei. Von dort reiste er über Land nach
Konya
und Sinope an der Schwarzmeerküste.
Er überquerte das Schwarze Meer und ging in Kaffa auf der
Krim an Land. Bei seiner Fahrt durchs Land traf er zufällig
auf die Karawane von Ozbeg, dem Khan der Goldenen Horde, und
schloss sich seiner Reise an, die auf der Wolga bis nach
Astrachan führte. In Astrachan angekommen, gestattete der Khan
einer seiner Frauen, die schwanger war, ihr Kind in ihrer
Heimatstadt - damals
Konstantinopel - zu bekommen. Ibn Battuta
überredete den den Chan, ihn an dieser Reise teilnehmen zu
lassen - die erste, die ihn über die Grenzen der islamischen
Welt hinaus führte.
Gegen Ende 1332 kam er dort an, begegnete dem Herrscher
Andronikos III. und sah die
Hagia Sophia von außen. Nach einem Monat in der Stadt
kehrte er nach Astrachan zurück, um von dort aus hinter dem
Kaspischen Meer und dem Aralsee nach
Buchara und
Samarkand zu reisen. Von dort aus wandte er sich Richtung
Süden nach
Afghanistan, um über die Bergpässe nach
Indien zu
gelangen. Das Sultanat von Delhi war erst kurz vorher
islamisch geworden, und der Sultan wollte so viele islamische
Gelehrte und Funktionäre wie möglich anstellen, um seine Macht
zu stärken. Aufgrund Ibn Battutas Studienzeiten in
Mekka
wurde er als Richter von Sultan Muhammed Tuguluq in Dienst
genommen. Der Sultan bot ihm später an, Botschafter in
China
zu werden, was Ibn Battuta annahm.
Auf dem Weg zur Küste wurde seine Reisegruppe von
Hindurebellen angegriffen, er wurde von seinen Begleitern
getrennt, ausgeraubt und beinahe getötet. Trotz allem holte er
seine Gruppe nach zwei Tagen ein und setzte seine Reise nach
Cambay fort. Von dort aus segelte er nach Calicut im Südwesten
Indiens. Während Ibn Battuta eine
Moschee am Ufer besuchte,
kam ein Sturm auf und zwei seiner Expeditionsschiffe sanken.
Das dritte Schiff ließ ihn am Ufer zurück; es wurde einige
Monate später von einem regionalen König in Sumatra
beschlagnahmt.
Aus Angst, als Versager nach Delhi zurück zu kehren, blieb
er eine Weile im Süden unter dem Schutz von Dschamal al-Din.
Als er dessen Gastfreundschaft lange genug genossen hatte,
wurde es notwendig,
Indien endgültig zu verlassen. Er
entschied sich, seine Reise in das Kaiserreich
China
fortzusetzen, allerdings gleich zu Beginn mit einem Umweg über
die
Malediven.
Weit mehr Zeit als beabsichtigt, nämlich neun Monate, blieb
er auf der Inselgruppe. Seine Erfahrungen als Richter waren
auf diesen abgelegenen Inseln hochwillkommen, und er wurde zum
Bleiben gebeten. Seine Berufung zum obersten Richter und
seine Heirat in die königliche Familie verwickelten ihn in die
Lokalpolitik; als er einige strenge Urteile fällte, die in der
liberalen Inselgesellschaft nicht akzeptiert wurden, musste er
das Land schließlich verlassen. Er wandte sich nach Ceylon, um
das religiöse Heiligtum Sri Pada zu besichtigen.
Als er von Ceylon aus in See stach, sank sein Schiff
beinahe in einem Sturm - nachdem ein anderes Schiff ihn
gerettet hatte, wurde es von Piraten angegriffen. Am Ufer
gestrandet, schlug sich Ibn Battuta wieder einmal nach Calicut
durch, von wo aus er wieder auf die
Malediven segelte, bevor
er an Bord einer chinesischen Dschunke erneut versuchte, nach
China zu kommen. Dieses Mal glückte der Versuch - er erreichte
zügig Chittagong, Sumatra, Vietnam und schließlich Quanzhou in
der Provinz Fujian. Von dort aus wandte er sich nach Norden in
Richtung Hangzhou, unweit des heutigen Shanghai. Ibn Battuta
behauptete außerdem, noch weiter in den Norden, durch den
Großen Kanal (Da Yunhe) nach Peking gereist zu sein.
Bei seiner Rückkehr nach Quanzhou entschied sich Ibn
Battuta nach Hause zurückzukehren und kehrte erneut nach
Mekka
zurück.
Als er in
Damaskus ankam, um von dort aus seine erste
Pilgerfahrt [hadsch] nachzuvollziehen, erfuhr er vom Tod
seines Vaters. Ibn Battuta wurde zudem Zeuge der Ausbreitung
der Pest, die schwarzer Tod genannt wurde, in der Region und
im Großraum
Schaam.
Nachdem er
Mekka
erreicht hatte, entschied er sich, nach
Marokko zurückzukehren, beinahe ein
Vierteljahrhundert nach seiner Abreise von dort. Auf der
Heimreise machte er einen letzten Umweg über Sardinien und
kehrte dann nach
Tanger
zurück - um dort zu erfahren, dass auch seine Mutter einige
Monate zuvor gestorben war.
Aber auch in Tanger hielt es ihn nicht lange - er machte
sich auf den Weg nach Al-Andalus - das islamische Spanien.
Alfons XI. von Kastilien drohte Gibraltar zu erobern, und Ibn
Battuta verließ Tanger zusammen mit einer Gruppe Muslime, mit
der Absicht die Hafenstadt zu verteidigen. Als er dort ankam,
war Alfonso ein Opfer der Pest geworden und Gibraltar war
nicht mehr bedroht; Ibn Battuta setzte seine Reise zum
Vergnügen fort. Er reiste durch Valencia und erreichte
Granada. Ein Teil der islamischen Welt, den Ibn Battuta
niemals erforscht hatte, war Marokko selbst. Auf seiner
Rückreise von Spanien legte er einen kleinen Aufenthalt in
Marrakesch ein, das nach der Pestepidemie und dem Umzug der
Hauptstadt nach Fez beinahe ausgestorben war.
Wieder kehrte er nach Tanger zurück, und wieder reiste er
weiter. Im Herbst 1351 verließ Ibn Battuta Fez und erreichte
die letzte marokkanische Stadt auf seiner Strecke namens
Sijilmasa. Es gingweiter in die Sahara in die Stadt Taghaza
und 500 Kilometer weiter bis nach Mali nach Walata. In der
malischen Hauptstadt traf er Mansa Sulaiman, der seit 1341
König war. Ibn Battuta blib acht Monate dort, bevor er
nigeraufwärts nach Timbuktu fuhr. Auf halbem Weg seiner
Rückreise durch die Wüste - in Agades - erreichte ihn eine
Nachricht des marokkanischen Sultans, die ihn nach Hause
befahl. Ende Dezember 1353 traf er von dieser letzten Reise in
Marokko ein.
Auf Veranlassung des Sultans Abu Inan diktierte Ibn Battuta
seine Reiseerlebnisse dem Dichter Mohammed Ibn Dschuzadsch.
Obwohl aus der Erinnerung verfasst stellt sein Werk "Reise [rihla]"
eine der genauesten existierenden Beschreibungen einiger Teile
der Welt im 14. Jahrhundert dar.
Nachdem er sein Werk veröffentlicht hatte, lebte Ibn
Battuta noch 22 Jahre geehrt in seiner Heimat, bis er im Jahr
1377 n.Chr. starb.
Über Jahrhunderte blieb sein Buch unbekannt, selbst in der
islamischen Welt, und wurde erst im 19. Jahrhundert wieder
entdeckt und in mehrere europäische Sprachen übersetzt.