Hormuzan, Hurmuzan

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??? - 644 n.Chr.

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Hormuzan (Harmosan) war der Statthalter [satrap] der größeren Provinz von Chusistan (Susiana) mit Sitz in Ahwaz und wurde 640 n.Chr. in der Schlacht um die Festung Schuschter, in die er sich zurückgezogen hatte, von den Muslimen nach einem Monat Belagerung gefangen genommen und nach Medina gebracht. Dort wurde er vom amtierenden Kalifen Umar ibn Chattab zum Tod verurteilt. Hormuzan überlebte indem er den Islam annahm, wodurch das Todesurteil aufgehoben wurde.

In 644 wurde ihm vorgeworfen in die Ermordung des Kalifen Umar ibn Chattab verwickelt gewesen zu sein. Nach manchen Quellen war er Anführer der Verschwörung, obwohl das nicht bewiesen wurde. Dennoch hat Umars Sohn Abdullah ibn Umar ihn in Selbstjustiz getötet. Dieses war Mord und hätte die Todesstrafe nach sich ziehen müssen. Uthman ibn Affan zahlte aber die Entschädigungszahlung und ließ ihn leben. Erst als Imam Ali (a.) Kalif wurde, sollte das Todesurteil vollstreckt werden, worauf Abdullah ibn Umar zu Muawiya ibn Abu Sufyan flüchtete und sich ihm anschloss.

Zu Hormuzans Übertritt zum Islam kursieren teilweise absurde Legenden. So soll Hormuzan um einen Schluck Wasser gebeten haben, und es wurde ihm ein Becher gebracht. Während er diesen in der Hand hielt, soll er gerufen haben: "Ich fürchte, ich werde erschlagen, ehe ich mit dem Trinken fertig bin!" - "Keine Angst", soll der Kalif gesagt haben, "bevor du nicht ausgetrunken hast, wirst du nicht getötet." Da soll Hormuzan das Wasser ausgegossen haben und gesagt haben: "Nun kannst du mich nicht erschlagen; ich habe dein Wort." Und dann soll er das Glaubensbekenntnis [schahada] gesprochen haben. Damit wolle er angeblich beweisen, dass er nicht aus Todesangst Muslim geworden sei. Nach manchen Quellen nahm ihn Umar als Berater an.

August von Platen (1796-1835 n.Chr.) schrieb ein im Deutschen bekanntes Gedicht über ihn. Auch Friedrich Rückert widmet ihm eine Ballade.

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