Homs
  Homs

Aussprache: hums oder hims
arabisch:
‏حمص
persisch:
‏حمص
englisch:

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Homs, bzw. das Antike Emesa, ist eine Stadt in Syrien und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Homs liegt im Westen des Landes im fruchtbaren Tal des Nahr al-Asi

In Homs befinden sich unter anderem die Chalid ibn al-Walid Moschee und die alte Mariengürtel-Kirche. Von der Zitadelle sind nur einige Überreste erhalten.

Die Besiedlung des Zitadellenhügels wird bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgeführt. Der erste eindeutig identifizierbare Fürsten der Stadt ist Sampsigeramos I., der 64 v. Chr. den Seleukidenkönig Antiochos XIII. gefangen nahm und töten ließ und ein gutes Verhältnis zu Pompeius unterhielt.

Eine Besonderheit Emesas war der dort verwurzelte Kult des Gottes Elagabal, der erstmals im 1. Jh. n. Chr. bezeugt ist; er war aller Wahrscheinlichkeit nach sehr alt und ging auf die vorarabische Bevölkerung zurück. Ursprünglich war es ein lokaler Berggott; später erhoben seine Anhänger den Anspruch, dass er der Sonnengott und als solcher der höchste aller Götter sei. Im Zeitraum 138/143 n. Chr. setzt Emesener Münzprägung mit den Symbolen Elagabals ein. Im Zentrum des Elagabal-Kults stand ein riesiger, ungefähr bienenkorbförmiger, höckriger schwarzer Stein, der in einem prächtigen, berühmten Tempel aufbewahrt wurde. Kaiser Elagabal überführte den heiligen Stein 219 nach Rom und erhob den Elagabal-Kult zur römischen Staatsreligion. Dadurch erhielt die Elagabal-Verehrung kurzzeitig welthistorische Bedeutung. Nach der Ermordung dieses Kaisers (222) wurde der Stein nach Emesa zurückgebracht. Dort blühte der Kult weiterhin. Kaiser Aurelian besiegte 272 bei Emesa das Heer der palmyrenischen Herrscherin Zenobia und begab sich anschließend in den Elagabal-Tempel, um ein Gelübde einzulösen.

284 ließ Kaiser Diokletian in Stadtnähe den Orontes mit einer 2 km langen Staumauer zum See von Homs aufstauen, dem größten römischen Wasserreservoir im Nahen Osten.

Emesa war schon vor dem Sieg des Christentums Bischofssitz; der erste namentlich bekannte Bischof starb in der Diokletianischen Verfolgung. Um die Mitte des 4. Jh. n.Chr. trat Bischof Eusebios von Emesa als theologischer Schriftsteller hervor.

Ein prominenter Bischof war auch Nemesios von Emesa, der um 400 das für die Anthropologiegeschichte wichtige Werk Über die Natur des Menschen verfasste. 452 n.Chr. wurde in einem Kloster in der Nähe von Emesa das Haupt Johannes (a.) aufgefunden. Als unter den Kaisern Phokas und Herakleios die Perser in ihrem langjährigen Krieg gegen Byzanz zunächst große Erfolge erzielten, konnten sie 609 auch Emesa erobern und bis 628 n.Chr. halten.

Als die Byzantiner nach ihrer Niederlage gegen die Araber in der Entscheidungsschlacht am Jarmuk Syrien räumen mussten, fiel 637 Emesa ohne Widerstand in die Hand der Sieger. Zahlreiche Gefährte des Propheten Muhammad (s.) ließen sich dort nieder. Im Krieg Muawiyas gegen Imam Ali (a.) standen die Einwohner auf der Seite von Imam Ali (a.), weshalb sie später von Muawiya bestraft wurden.

944 n.Chr. wurde die Stadt von Saif ad-Daula eingenommen und kam so unter die Herrschaft der Hamdaniden. 969 eroberte der byzantinische Kaiser Nikephoros II. Phokas Homs, aber als die Byzantiner 973 abzogen, kehrten die Hamdaniden zurück. 995 konnten die Byzantiner unter Kaiser Basileios II. Homs erneut vorübergehend unter ihre Kontrolle bringen. In diesen Kämpfen wurden furchtbare Verwüstungen angerichtet.

Während der Kreuzzüge - die Kreuzfahrer nannten die Stadt "La Chamelle" - wurde Homs nie eingenommen, vielmehr wurde die Stadt ein wichtiger Stützpunkt der Verteidigungskräfter. Sie war vorzüglich befestigt und verfügte über ausgezeichnete Bewässerungsanlagen, wurde aber 1157 und 1170 durch Erdbeben uerstörtt. 1175 eroberte Sultan Saladin die Stadt, beließ sie dann aber unter der Kontrolle einer lokalen Dynastie, der Asadis.

Im Verlauf des Mongolensturms wurde Homs 1260 von den Truppen Hülägüs eingenommen. Nach der Vertreibung der Mongolen übernahmen die Mamluken die Macht.

1516 n.Chr. geriet Syrien und damit auch Homs unter die Herrschaft der Osmanen. Die Stadt war seit dem Mittelalter für ihre Weberei und Seidenproduktion bekannt und ist auch später ein Zentrum der Textilindustrie geblieben.

Zu den Persönlichkeiten, die aus dieser Stadt stammen gehört Abu Tammam - Habib ibn Aus.

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