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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abraham Hinckelmann (oder Hinkelmann) bzw. Abrahamus
Hickelmannnus, war ein deutscher evangelischer Theologe und
Orientalist, der erstmalig den
Heiligen Qur'an im
arabischen Original mittels Buchdruck veröffentlicht hat.
Hinckelmann ist 2.
Mai 1652 in Döbeln als Sohn des Ratsherrn und Apothekers
Martin Hinckelmann und seiner Frau Anna (geb. Dreißig)
geboren. Er war ging 1664 auf das Gymnasium in Freiberg
(Sachsen). Am 8. Oktober 1668 fing er sein Studium an der
Universität Wittenberg an. Er stuierte unter anderem bei
Abraham Calov und am 28. April 1670 erwarb er den akademischen
Grad eines Magisters.
Nachdem er sich vier Jahre in Wittenberg aufgehalten hatte,
übernahm er 1672 eine Stelle als Rektor der Schule in
Gardelegen. Nur drei Jahre später wechselt er am 7. Januar
1675 in gleicher Funktion an das Katharineum zu Lübeck. Hier
heiratete er im selben Jahr Elisabeth Schirmer, die Witwe
seines Vorgängers Hermann Nottelmann. 1685 ging er als Diakon
an die Hamburger St. Nikolaikirche, promovierte 1687 an der
Universität Kiel zum Doktor der Theologie und wurde im selben
Jahr vom Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt, zum
Generalsuperintendenten, Kirchenrat und Hofprediger berufen.
In dieser Funktion bekleidete er zugleich, die Stelle eines
Honorarprofessors der Theologie an der Universität Gießen.
1688 wurde er wieder nach Hamburg gerufen, wo er das Amt des
Hauptpastors an der St.-Katharinenkirche übernahm. Als
Vertreter des Pietismus war auch er in die konfessionellen
Streitigkeiten seiner Zeit verwickelt, insbesondere in einen
heftigen Streit zwischen ihm, Johann Winckler, dem Hauptpastor
an St. Michaelis und Johann Heinrich Horb, dem Hauptpastor an
St. Nicolai, mit Johann Friedrich Mayer, dem
lutherisch-orthodox gesinnten Hauptpastor von St. Jacobi.
Hinckelmann war ein entschiedener Gegner der Oper am
Gänsemarkt (der heutigen Hamburgischen Staatsoper) aus
religiösen Gründen und bekämpfte sie heftig im ersten
Hamburger Theaterstreit.
Literarisch hat er sich besonders als Orientalist einen
Namen gemacht. Sein besonderes Verdienst liegt in der
Veröffentlichung der ersten jemals gedruckten vollständigen
arabischen Ausgabe des
Heiligen Qur'an im Jahre 1694 in Hamburg, allerdings mit
typographischen Mängeln. Erst zwei Jahrzehnte später
Ahmet
III. den Buchdruck im
Osmanischen Reich, der bis dahin verboten war. Aus der
lateinischen Vorrede zu seiner Ausgabe ist zu entnehmen, dass
er bei der Herausgabe seines Werks auf Angriffe aus drei
verschiedenen Grünen gefasst war: Manche würden behaupten, die
Arbeit verdiene die Mühe nicht, manche würden kritisieren,
dass ein Theologe so viel Mühe für eine andere Religion
aufwendet, und andere würden kritisieren, dass dem arabischen
Text keine Übersetzung bzw. Kommentierung beiliege.
Hinckelmann verwies aber darauf, dass man den
Heiligen Qur'an gut kennen müsse, um ihm besser entgegnen
zu können und auf die Sprachnähe zum Hebräischen, so dass man
mit der Sprache des
Heiligen Qur'an auch die Bibel besser verstehen könne.
Die Veröffentlichung des
Heiligen Qur'an durch Hinckelmann fiel in die Zeit des
Hamburger Priesterstreits. Am 8. November 1694 Überreichte
Hinckelmann dem Senior des geistlichen Ministeriums in Hamburg
D. Samuel Schultze, ein Exemplar, was eine erste Aussöhnung
untern den Priestern zur Folge hatte.
Zu seinen Werken zählen: