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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abdullah Karl Eduard Hammerschmidt, auch bekannt als Abdullah
Bey, war ein österreichischer Mineraloge, Entomologe und
Jurist,
der den
Islam angenommen hat. Er war auch im Bereich der Medizin
tätig und ist Mitbegründer des Roten
Halbmondes.
Er wurde am 12.6.1801 in Wien geboren. Sein
Rechtsstudium führte nicht zur Advokatur. Obwohl er im
Anschluss als Redakteur der Landwirtschaftlichen Zeitung und
als Entomologe einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hatte,
begann er ein Studium der Medizin, wobei allerdings kein
Abschluss nachweisbar ist. Möglicherweise hatte Hammerschmidt
Rechtswissenschaft studiert, da man damals im
naturwissenschaftlichen Bereich nur geringe
Verdienstmöglichkeiten hatte, und seine
naturwissenschaftlichen und medizinischen Studien zusätzlich
dazu betrieben. Er betätigte sich in verschiedenen
Naturwissenschaften und wurde in Anerkennung seiner Leistungen
1833 in die Kaiserlich-Leopoldinische Akademie der
Naturforscher in Bonn aufgenommen.
Er führte ab 1847 zusammen mit dem Zahnarzt Weiger (der
1951 promoviert wurde) zahlreiche Versuche
zur Äthernarkose bei Zahnoperationen durch. Das führte zu
einer viel beachteten Veröffentlichung im Juli 1847 mit einer
umfangreichen Statistik über mehr als 1.500 Äthernarkosen und
Versuche. Seine ethischen Grundsätze wurden in zahlreichen
Veröffentlichungen deutlich. In zwei Publikationen aus den
Jahren 1847/48 beschäftigte er sich beispielsweise mit der
Verhinderung von Misshandlungen bei Tierversuchen.
Allerdings führte sein Gerechtigkeitssinn auch zu vielen
Konflikten mit der Obrigkeit. So kritisierte Hammerschmidt in
1846 in der Zeitung die Neuerrichtung eines
Kaiser-Franz-Denkmals. 1847 wagte er es sogar, sich über
Verzögerungen in der Zensur zu beschweren, zum Unmut der
Beamten.
Seine Abneigung gegen den Hof wurde immer deutlicher. So
soll er in den Aufstand von 1848 n.Chr. verwickelt sein, wofür
er zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.
Hammerschmidt hielt sich jedoch nach der Niederschlagung des
Aufstands in Ungarn auf. Er trat in die ungarische Armee,
kämpfte zuletzt unter dem polnischen General Józef Bem in
Siebenbürgen und wurde 1849 mit vielen Genossen über die
osmanische Grenze gedrängt. Andere behaupten, dass er
selbst nach
Istanbul floh.
Daraufhin trat er in die ungarische Armee, kämpfte zuletzt
unter dem polnischen General Józef Bem in Siebenbürgen und
wurde mit vielen Genossen über die
osmanische Grenze gedrängt. Die
Osmanen erkannten seine Fähigkeiten und setzten ihn als
Lehrer an der medizinischen Schule zu
Istanbul ein im Gülhane-Krankenhaus. Die Habsburgische
Monarchie verlangte im selben Jahr von den
Osmanen die Auslieferung aller Flüchtlinge, die an dem
Aufstand von 1848 beteiligt waren, doch lehnten die
Osmanen die Auslieferung ab. Die Österreicher konnten aber
durchsetzen, dass jene Personen observiert wurden, und dass
sie sich nicht zu nahe an der Grenze aufhalten sollten.
Hammerschmidt musste seine Aufgabe aufgeben.
Während alle anderen Flüchtlinge in Aleppo zusammengezogen
wurde, zog Hammerschmidt nach
Damaskus. Dort arbeitete er als Arzt im Krankenhaus. Er
diente auch als Arzt im Krimkrieg in der Armee der
Osmanen. Später war er während der Wiener Ausstellung
türkischer Kommissar und seit 1873 Lehrer der Mineralogie und
Zoologie an der medizinischen Schule zu
Istanbul. In dieser Zeit gründete er ein naturhistorisches
Museum.
Als in den 1860er Jahren die internationalen Gespräche zur
Gründung des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes abgehalten
wurden, war Hammerschmidt, der bereits 1864 vom Zentralkomitee
des Internationalen Roten Kreuzes in Genf mit der Gründung
einer solchen Organisation in der Türkei beauftragt worden
war, der maßgebliche Vertreter der
Osmanen, weshalb er auch als maßgeblicher Mitbegründer des
Roten Halbmondes gilt. In jene Zeit fällt auch seine Annahme
des
Islam, wonach er sich Abdullah Bey nannte. Wann genau er
den
Islam angenommen hat, ist nicht bekannt. Schließlich wurde
ihm als späte Anerkennung von Österreich-Ungarn im Jahre 1869
die goldene Medaille für Wissenschaft und das Komturkreuz des
Franz-Joseph-Ordens verliehen. 1873 hielt er sich nach langer
Zeit erstmalig wieder in Wien auf während der Wiener
Weltausstellung als
osmanischer Kommissar.
Außer zoologischen und geologischen Lehrbüchern in
türkischer Sprache lieferte Hammerschmidt wertvolle Beiträge
zur geologischen und zoologischen Kenntnis der
Bosporusgegenden. Er starb nach der geologischen Untersuchung
einer neuen Eisenbahnlinie in Anatolien am 30.8.1874 in
Istanbul.
Hammerschmidt war Mitglied der Royal Entomological Society
of London.
Seine bekannten Werke sind: