Rene Guenon
Rene Guenon - Abdulwahid Yahya

Aussprache: al-ghaawiy
arabisch:
ريني غوينون
persisch:
englisch:
René Guénon

15.11.1886 - 7.1.1951 n.Chr.

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René Jean-Marie Joseph Guénon, der sich nach seiner Annahme des Islam Abdel Wahid Yahia nannte, war ein französischer Metaphysiker und Schriftsteller. Guénon gilt als Begründer der Traditionalistischen Schule.

Er wurde am 15. November 1886 in Blois in einer katholischen Familie geboren. Sein Vater war Architekt. Als Junge war Guénon so schwächlich, dass er jahrelang zu Hause unterrichtet wurde. Erst mit zwölf Jahren besuchte er eine öffentliche Schule. Nach deren Abschluss 1903 begann Guénon in Paris Mathematik zu studieren, verlegte sich schließlich aber auf die Philosophie.

Er wurde im Jahre 1912 von Ivan Agueli in die Tariqa Schadhiliyya initiiert und nahm den Islam und den Namen Abdulwahid Yahya an. Guénon war zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt und hatte sich in diversen okkultistischen und freimaurerischen Zirkeln bewegt; er erhielt auch Einweihungen in indische und taoistische Lehren. Im selben Jahr heiratete er (katholisch) Berthe Loury. Kurz darauf begann er in einer antifreimaurerischen Zeitschrift zu publizieren und Studien über die christliche Symbolik, Ikonographie und Dante zu betreiben. 1917 war er ein Jahr in Algerien und lehrte dort Philosophie. Seine abgelehnte Dissertation über die Lehren des Hinduismus und sein erstes Buch gegen die Theosophie wurden 1921 fertig.

Der Sufismus Guénons blühte im Verborgenen und wenige dürften davon gewusst haben, bevor er 1930, nach dem Tod seiner französischen Frau, nach Ägypten reiste, um in Kairo Schriften von Mystikern zu studieren. Bald hatte Guénon die arabische Kleidung übernommen und beherrschte die Sprache vollkommen. Er traf dort den Scheich der Schadhiliyya Salama Hassan ar-Radhi und später Scheich Muhammad Ibrahim. 1934 heiratete er dessen Tochter Fatma Hanim, die ihm während seines Lebens zwei Töchter und einen Sohn gebar (ein zweiter Sohn kam erst nach seinem Tod zur Welt). Guénon war in Ägypten häufig umgezogen, lebte aber zumeist im Zentrum Kairos, dann in Doki, ab 1946 fest in Kairo. Im Jahre 1949 wurde ihm die ägyptische Staatsbürgerschaft verliehen. Am 7. Januar 1951, um 23.00 Uhr Ortszeit, starb er im Alter von 64 Jahren in Kairo. Es heißt dass das letzte von ihm ausgesprochene Wort "ALLAH" war.

Guénon hat ein breit gefächerten Werk hinterlassen. Dazu gehören:

bulletIntroduction générale à l'étude des doctrines Hindoues. 1921
bulletLe Théosophisme: Histoire d'une pseudo-religion. 1921
bulletL'erreur spirite. 1923
bulletOrient et Occident. 1924
bulletL'homme et son devenir selon le Vedânta. 1925
bulletL'ésotérisme de Dante. 1925
bulletLe Roi du Monde. 1927 - o dt. Ausgabe: Der König der Welt. O. W. Barth, Planegg 1956
bulletLa crise du monde moderne. 1927 - dt. Ausgabe: Die Krisis der Neuzeit. Hegner, Köln 1950
bulletAutorité Spirituelle et Pouvoir Temporel. 1929
bulletSaint-Bernard. 1929
bulletLe symbolisme de la croix. 1931 - dt. Ausgabe: Die Symbolik des Kreuzes. Freiburg 1987
bulletLes états multiples de l'Être. 1932 - dt. Ausgabe: Stufen des Seins. Die Vielzahl der Welten, Freiburg 1987
bulletLa metaphysique orientale. 1939
bulletLe règne de la quantité et les signes des temps. 1945
bulletAperçus sur l'initiation. 1946
bulletLes principes du calcul infinitésimal. 1946
bulletLa Grande Triade. 1946

Nach seinem Tod wurden aus seinen Aufsätzen einige weitere Werke zusammengestellt.

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