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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Goldene Horn (Altin Boynuz) ist eine berühmte Bucht im
europäischen Teil der Stadt
Istanbul.
Im türkischen wird die Bucht "Haliç" (Halitsch)
genannt und trennt den südlichen und nördlichen Bereich des
historischen Geschäftszentrums der Stadt. Der südliche Teil
reicht bis zum Marmarameer und war der historischen Kern der
Stadt mit den Stadtteilen Fatih und Eminönü. Nördlich liegen
die Stadtteile Galata, Beyoğlu, Beşiktaş und weitere.
In der Geschichte
Istanbuls hat das Goldene Horn bzw. Haliç eine große Rolle
gespielt. Während der Name "Goldenes Horn" in der
Westlichen Welt nach wie vor verwendet wird, ist er im
Türkischen nahezu unbekannt. In der Zeit von
Byzanz
war hier der wichtigste Hafen der Stadt aufgrund der besonders
geschützten Lage. Die Einfahrt zum Goldenen Horn gegen
feindliche Schiffe ließ sich mit einer starken Gusseisenkette
sperren. Sie wurde von der Seemauer bis zum Kettenhaus auf der
Nordseite gezogen.
Auf der Halbinsel südlich des Horns standen der
Kaiserpalast und das
Hippodrom. Die
Hagia Sophia und die
Hagia Irene stehen heute noch. Die Mauer am Goldenen Horn
wurde im 7. und 8. Jh. n.Chr. gegen die die Stadt belagernden
Muslime mehrfach verstärkt. Die ältesten
Moscheen
Istanbuls stehen unweit des Goldenen Horns.
Die
Goldenes Horn Kette sollte die Stadt gegen angreifende
Flotten schützen. Im Jahr 626 n.Chr. wurde die Stadt angegriffen, indem die Teile der
angreifenden Flotte in der Nacht über Land an der Absperrung
vorbei getragen und wieder ins Goldene Horn eingeführt wurden.
Damals wurde der Angriff noch zurückgeschlagen.
Fatih Sultan Mehmed wendete 1453 n.Chr. die gleiche Taktik an und
war damit erfolgreich. Die Handelszentren um das Goldene Horn
wurden ausgebaut. Ein schweres Erdbeben mit einem
anschließenden Tsunami mit bis zu 6 m hohen Wellen zerstörte
am 10. September 1509 die kostennahen Regionen. Dabei wurden
auch Teile der
Theodosianischen Landmauer am Ufer des Goldenen Horns
zerstört.
Nach und nach bauten die
Osmanen auch Militäranlagen am Goldenen Horn auf. Am Ende
des Horns entstand am später als
Pierre-Loti-Hügel bezeichneten Hügel ein Friedhof. In
unmittelbarer Nähe befindet sich die Pilgerstätte der
Eyüp-Sultan-Moschee am südlichen Ufer. Auf der gegenüber
liegenden Seite gibt es heute den Park
Miniatürk. Auch das
Museum türkischer Juden, das ehemals eine Synagoge war, sowie das
Rahmi M. Kotsch Museum befinden sich am Nordufer. Das
Rezan Has Museum hingegen befindet sich am Südufer.
Die zur Verbindung der beiden Ufer des Goldenen Horns
unumgängliche
Galata-Brücke wurde 1839 und wird Anfang des 21.
Jh. n.Chr. von der modernen
Goldenes Horn Schwingbrücke ersetzt, die Nachts die
Einfahrt großer Schiffe in das horn ermöglicht. Zwei weitere
Brücken, die Atatürk-Brücke und die Haliç-Brücke, überqueren
das Horn im oberen Teil der Bucht und stören den
Schiffsverkehr nicht.
Bis in die 1980er Jahre war das Goldene Horn eine
Abwasserkloake, das alle industriellen Abwässer in das horn
geleitet wurden aber es keine Abwasseraufbereitung gab. Erst
danach wurde das horn komplett gesäubert und Maßnahmen zur
Abwasseraufbereitung getroffen, so dass das Wasser heute
gereinigt erscheint. Fährverbindungen fahren zwischen den
Ufern im Zickzackkurs hin und her und halten auch an
historischen Bootsanlegern wie dem
Eminönü Goldenes Horn Bootsanleger (Eminönü Haliç İskelesi).
1998 wurde die Haliç-Universität gegründet. Sie verfügt
über die Fakultäten für Kunst, Medizin,
Betriebswirtschaftslehre, Ingenieurwesen, Pflege- und
Sportschulen, eine Abteilung für Fischerei und Aquakultur und
über ein Institut für Gesundheitswissenschaften.
Unmittelbar am Goldenen Horn befindet sich unter anderem
die
Unterirdische Moschee (Yeraltı Camii), die
Arabische Moschee Istanbul (Arap Camii), die
Schazeli Tekke Moschee (Şazeli Tekke Camii), die
Yavuz Er Sinan Moschee (Yavuz Er Sinan Camii), die
Bruder Tschelebi Moschee (Ahi Çelebi Camii) und das
Dschibali Tor (Cibali Kapısı). Von letzgenannten Tor soll
ein Angriff von
Derwischen
zur Eroberung der Stadt erfolgt sein. Der Angriff der 300
Derwische
wurde später mit vielen Legenden überlagert. So wurde
behauptet, dass die
Derwische
nicht mit Booten übergesetzt wurden, sondern auf ihren
Umhängen über das Wasser geleitet sind, so dass die
Verteidigungskräfte voller Furcht kampflos zurückwichen, als
sie das sahen.
Das Goldne Horn war stets auch Gegensand der Kunst wie bei
der Operette
Am Goldenen Horn.