Giralda
Giralda

Aussprache: dschiyraldaa
arabisch:
جيرالدا
persisch:
englisch: Giralda

1196 n.Chr.

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Die Giralda ist der Turm der Kathedrale von Sevilla (Spanien) und eines der Wahrzeichen der Stadt. Ursprünglich war es einmal das Minarett der Großen Moschee von Sevilla.

Der Turm ist der Rest der 1184 n.Chr. Vorort erbauten Moschee. Das Minarett der Moschee wurde im Jahre 1196 n.Chr. von Abu Jussuf Jakub, Ahmed ibn-Basso und Ali al-Gomara aus Backsteinen mit einer Höhe von 82 m (nach anderen 76 m) im Baustil der Almohaden fertig gestellt. Dafür wurde ein römischer Sockel und Säulenkapitelle aus einem Palast verwendet. In jener Zeit war das Minarett das höchste Bauwerk Europas. Nach der Reconquista wurde die Moschee zerstört und an ihrer Stelle eine Kathedrale errichtet.

Nur das Minarett wurde erhalten und umgebaut. Ein 32 m hoher Aufsatz in durchbrochener Arbeit im Stile der Renaissance vom Architekten Hernán Ruiz, Architekt aus Cordoba, kam im Jahre 1568 n.Chr. hinzu, nachdem ein 1557 entworfener Umbauplan nicht umgesetzt wurde; er hat die ursprünglich gebauten drei oder vier vergoldeten Kugeln am Dach des Minaretts ersetzt, die im 14. Jh. infolge eines Erdbebens verschwunden sein sollen. Der Aufsatz mit Glockenhaus wurde mit reichen, in gebrannten Steinen ausgeführten Ornamentmustern gebaut und mit 22 harmonisch gestimmten Glocken ausgestattet.

Auf der Spitze des Turms steht heute die Statue Giraldillo aus Bronze. Sie ist 4 m hoch, wiegt ca. 2.000 kg und stammt von dem Künstler Bartolomé Morel.

Der Name Giralda (spanisch: girar – drehen, kreisen) stammt von dieser Wetterfahne auf der Turmspitze her, die als Giraldillo bezeichnet wird und von einer weibliche Statue, der Inkarnation (Verkörperung) des triumphierenden christlichen Glaubens, auf der äußersten Spitze bekrönt ist. Der Giraldillo auf der Turmspitze ist eine Kopie der Originalfigur, die sich an der Tür Puerta del Bautismo (zum Taufbecken) in der Kathedrale befindet.

Im Inneren des Turms befindet sich eine 2,50 m breite Rampe, die zu einer sich auf der Höhe von ca. 70 m befindenden Galerie führt. Es wurde eine Rampe und keine Treppen gebaut, weil in dieser Zeit die Pferde den Turm hochlaufen mussten, wenn wichtige Nachrichten verkündet werden sollten.

Im Jahre 1987 wurde der aus dem Turm Giralda und aus der benachbarten Kathedrale Maria de la Sede bestehende Gebäudekomplex von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

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