.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Carl Christian Giegler, der auch als Giegler Pascha bekannt
ist, war im Jahr 1882 einige Monate geschäftsführender
Generalgouverneur der damals ägyptischen Provinz
Sudan.
Giegler wurde am 4. Januar 1844 in Schweinfurt als Sohn
eines Buchbinders geboren. Nach der Schulausbildung lernte er
als Uhrmacher und schloss seine Lehre 1861 ab. Mit Wanderbuch,
Turnerpass und Feinwerkzeug als Uhrmacher zog er durchs Land,
bis er im Juni 1863 in Hamburg eintraf. Dort blieb er drei
Jahre. 1866 fand er ein Festanstellung bei Siemens in der
Telegrafenproduktion. Dort lernte er unter anderem
Elektrotechnik. Als ihm ein Posten zum Aufbau eines
Telegrafensystems im
Sudan
angeboten wurde, sagte er sofort zu.
Ab 1873 sollte Giegler im ägyptischen Sudan als Beamter für
das Post- und Fernmeldewesen zuständig sein. Von Southampton
über
Alexandria und
Kairo
erreichte er Khartum. Die ihm übertragenen Arbeiten führte er
so gut und zufriedenstellend aus, dass er 1875 zum
Bey
ernannt wurde. Am 10. März 1879 wurde er zum stellvertretenden
General-Gouverneur ernannt und erhielt den Rang eines
Pascha.
1881 brach im Sudan der
Mahdi-Aufstand Mahdi-Aufstand aus. Wegen Missmanagements
und Unterschätzung der Gefahren des Aufstandes wurde der
Generalgouverneur des
Sudan
Muhammad Rauf Pascha abberufen. Geschäftsführend übernahm
Giegler dieses Amt im Februar 1882 bis zur Ankunft des neuen
Generalgouverneurs Abd al Qadir Pascha Hilmi im Mai.
Am 16. August 1883 heiratete Giegler Pascha nach einem
sechsmonatigen Aufenthalt in Schweinfurt die achtzehnjährige
Elly Fechner und nahm sie drei Monate später mit in den
Sudan.
Am 26. Januar 1884 trafen Giegler,
Gordon Pascha, Evelyn Baring und Evelyn Wood den
ehemaligen Sklavenhändler Al-Zubayr Rahma, um ihn zur
Kooperation zur Zerschlagung des
Mahdi-Aufstandes zu bewegen. Allerdings wollte al-Zubayr
nicht die Interessen Englands im gewünschten Maß erfüllen, so
dass er fallen gelassen wurde.
Giegler Pascha lebte im Anschluss bis 1893 in Ismailiya und
kehrte dann mit seiner Familie nach Schweinfurt zurück. Am 31.
August 1921 verstarb er.
Zu seiner Währung wurden eine kleine Baumreihe, das
Pascha-Wäldchen und die
Giegler-Pascha-Straße, die beide in der Nähe der der
Stadtgalerie Schweinfurts liegen, nach ihm benannt. Zwei
seltene Schachfigurensätze aus seinem Nachlass befinden sich
im Besitz des Schachklub Schweinfurt 2000 e.V.