.Bücher
zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Als Geistliche bzw. Klerus werden im deutschen Sprachgebrauch
alle "Fachleute" einer
Religion bezeichnet, die Amtsträger innerhalb der
Religion sind. Von Anfang an gab es immer eine Hierarchie
jener Amtsträger, die bereits auf die Titelvergabe durch
Prophet Muhammad (s.) zurückgeführt werden kann. So hatte
Prophet Muhammad (s.) noch zu seinen Lebzeiten
Imam Ali (a.) als
Fürst der Gläubigen eingestuft.
Die Behauptung im
zumeist letzten Jahrhundert von westlichen Orientalisten, der
Islam
kenne keine Geistlichen und jene hätten dementsprechend keine
Hierarchie, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Jene
Behauptung wurde von vielen Muslimen als Versuch aufgefasst,
Geistliche und Volk voneinander zu trennen.
Der Rang eines Geistlichen ist in der Regel abhängig von seiner
Fähigkeit zur
selbständigen Rechtsfindung [idschtihad]. So bedeutet der
arabische Begriff "Ulama" auch "Wissende".
Im Laufe der
islamischen Geschichte gab es je nach
Rechtsschule unterschiedliche Titel.
Derzeit gibt es in der
schiitischen Geistlichkeiten folgende verwendete
Titel, die zumeist erst im 20. Jahrhundert eingeführt wurden:
 |
Hudschat-ul-Islam: Ein Geistlicher, der seine
Grundausbildung abgeschlossen hat, vergleichbar einem Diplom
oder Magister. |
 |
Hodschat-ul-Islam wal-Muslimien: Ein Geistlicher, der
nach Abschluss seiner Grundausbildung weitere Studien
durchgeführt hat, vergleichbar einer Promotion |
 |
Ayatollah: Ein geistlicher mit der Fähigkeit zur
selbständigen Rechtsfindung [idschtihad], vergleichbar
einem Professor |
 |
Ayatollah-ul-Udhma (Groß-Ajatollah: Ein
Ayatollah, der als
Vorbild der Nachahmung wirkt, vergleichbar einem
Hochschulrektor, der gleichzeitig die Qualifikation zum
Verfassungsrichter hat. |
 |
Allama (Kapazität): Sondertitel für besondere
Auszeichnungen in einem Spezialgebiet, vergleichbar einer
Ehrendoktorwürde für besondere wissenschaftliche Leistungen.
Beispiel:
Allama Tabatabai |
 |
Imam: Eigentlich ein Titel, der ausschließlich für die
Zwölf Imame verwendet wird. Zunehmend wird der Titel
aber auch für diejenigen angewandt, die man als Vertreter
Imam
Mahdis (a.) während seiner
Verborgenheit einstuft. |
 |
Sayyid: Sondertitel für direkte Nachkommen des
Propheten Muhammad (s.), wobei der Titel nicht nur auf
Geistliche angewandt wird. |