Geburt
Geburt [wilada]

Aussprache: wilaada
arabisch: ولادة
persisch:
englisch: Birth

Altpersische Miniatur: Geburt des Propheten Muhammad (s.) durch seine Mutter Amina bint Wahab. Die Engel reinigen das Kind.

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Als Geburt oder Entbindung (der Mutter von einem Kind) oder altertümlich Niederkunft (der Mutter mit einem Kind), wird der Vorgang bezeichnet, bei der das Kind am Ende einer Schwangerschaft den Mutterleib verlässt.

Die irdische Geburt ist eines der zahllosen Zeichen Gottes zum Verständnis des Lebens im Allgemeinen. Genauso, wie der noch nicht Geborene in einer begrenzten Welt lebt, lebt auch der Mensch im Diesseits in einer begrenzten Welt. Alle Entwicklungen während des Lebens im Muterleib dienen dazu, den noch nicht geborenen Menschen auf das Leben vorzubereiten, wie die Entwicklung des Menschen im Diesseits seine Vorbereitung für eine viel größere und umfangreichere Welt dient. Der noch nicht Geborene unterliegt Beschränkungen, die er nach der Geburt verliert. Genauso wird der in das ewige Leben eingehende die Beschränkungen des Diesseits verlieren. Das Sterben im Diesseits ist wie eine Geburt im Jenseits.

Der Islam beschreibt zudem eine Reihe von wundersamen Geburten. So werden die Propheten als eines der Zeichen ihres Prophetentums beschnitten geboren. Jesus (a.) konnte unmittelbar nach der Geburt bereits sprechen und zahlreiche weitere Wunder bzw. Besonderheiten sind mit der Geburt der Ahl-ul-Bait (a.) verbunden, wie z.B. die Geburt Imam Alis (a.) innerhalb der Kaaba.

Unmittelbar nach der Geburt ist die Herzscheidewand des Neugeborenen noch nicht verschlossen. Die direkte Verbindung der beiden Herzkammern finden ihre Entsprechung im spirituellen Herz, in dem Geist [ruh] und Seele [nafs] im völligen Einklang stehen, das Neugeborene ist rein und ohne Sünde. Mit der Zeit wächst die Herzscheidewand bei einem Gesunden Neugeborenen zu, so dass beide Herzhälften getrennt sind, wie auch die Seele [nafs], sich "selbst" entfaltet und sich vom Geist [ruh] entfernen kann. Ziel des Lebens ist es, das eigene "Ich" bzw. die Seele [nafs] zu überwinden, um sich im Einklang mit dem Geist [ruh] Gott zu ergeben.

Es ist empfohlen, dem Neugeborenen den Gebetsruf ins rechte und den Gebetsaufruf ins linke Ohr zu flüstern und es einer rituellen Vollkörperreinigung zu unterziehen. Siehe dazu auch Handlungen zu Neugeborenen.

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