.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Bei der Gauklerschale zur Handwaschung handelt es sich um eine
vergoldete Kupferschale mit Email aus dem 13. Jh. n.Chr.
Das Ausstellungsstück gehört seit 1904 n.Chr.
Museum angewandte Kunst Frankfurt und wurde wohl 1225
n.Chr. in Limoges hergestellt. Das Objekt gilt als sehr
ungewöhnlich, da in der Mitte zwei Gaukler dargestellt sind,
von denen der einen eine Geige spielt und der andere einen
Handstand vollführt. Die Szene ist kreisförmig umrahmt von
einer nicht entzifferbaren Schrift in
Pseudo-Kufi. Außenherum schauen vier
Engel
die Szenerie.
Die Kombination der Bildelemente will gar nicht
zusammenpassen, so dass die unterschiedlichsten
Interpretationen veröffentlicht worden sind von Orpheus und
Eurydike über Tristan und Isolde bis hin zum Tanz der
Salome.
Auffällig ist, dass vier Engel außerhalb der Schrift in
Pseudo-Kufi angebracht sind, obwohl in der gewählten
Anordnung auch sechs Engel Platz gehabt hätten. Zudem sind die
Engel nicht gleichmäßig verteilt, so dass die vier
Himmelsrichtungen ausscheiden.
Vier Engeln werden in der Offenbarungsgeschichte als
Verheißende der Befreiung genannt, was zu der Feier im Zentrum
der Schale geführt haben kann. Da jene Feier alle Völker
betreffen würde, wäre der transkulturelle Bezug mit dem
Pseudo-Kufi zu erklären.
Die Gauklerschale wurde unter anderem in der Ausstellung
Islam in Europa 1000-1250 gezeigt.
