Farabi
Abu Nasr Muhammad Farabi

Aussprache: abu nassr muhammad al faarabiy
arabisch: أبو نصر محمد الفارابي
persisch:
ابونصر محمد فارابی
englisch:
Abu Nasr Muhammad al-Farabi

ca. 870 - 950 n.Chr.

Bild: Farabi auf einer Geldnote in Kasachstan 1993

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Abu Nasr Muhammad al-Farabi ist der Sohn al-Farachs. Latinisiert wird er auch Alpharabius, Alfarabi (Alfarabius), El Farati, Avenassar genannt.  Er war ein muslimischer Philosoph und Gelehrter aus Zentralasien. In manchen Quellen wird er erwähnt als Muhammad ibn Muhammad ibn Tarchan ibn Uzalagh al-Farabi.

Farabi ist ca. 870 n.Chr geboren. Über seine Kindheit ist wenig bekannt zumal die ältesten bestehende Dokumente über sein Leben ca. 300 Jahre nach seinem Ableben datiert sind. Wahrscheinlich stammt er aus Faryab in Chorasan. Doch lebte er bereits in jungen Jahren, ab 901 n.Chr. in Bagdad. Er lernte klassische islamische Lehren und vertiefte sich in Logik [mantiq] bei dem Christen Yuhanna ibn Haylan. Ab 942 n.Chr soll er in der Gefolgschaft des späteren Hamdanidenfürsten Saif al-Daula meist in Aleppo gelebt haben.

In der Wissenschaftsgeschichte des Islam wird Farabi mit Aristoteles verglichen. Er kannte die meisten philosophischen Texte griechischer Autoren (Aristoteles und alle wichtigen Kommentare, Platon), die bis dahin im Persischen oder Arabischen vorlagen, und trieb auch die Übersetzung weiterer Texte voran und gilt als einer der bekanntesten Vertreter der islamischen Philosophie. Besondere Wirkung, auch in hebräischen und lateinischen Übersetzungen des 11. und 12. Jahrhunderts, entfaltete sein wissenschaftstheoretisches Grundlagenwerk "Buch über die Einteilung der Wissenschaften" [kitab ihsa al-ulum].

Auffälliges Merkmal bei Farabi ist zudem, dass ihm der Zugang zur Musik zugesprochen wird. Sein Werk "Das große Buch der Musik" [kitab al-musiqi al-kabir] gilt als umfassendste Schrift der islamischen Musiktheorie und Musiksystematik. In seinen Schriften zur Musik verband er seine detaillierten Kenntnisse als ausübender Musiker und seine sachliche Präzision als Naturwissenschaftler mit der Logik der Philosophie.

Sein Werk gilt auch als Synthese der Philosophie mit dem Sufismus und soll den Arbeiten Avicennas [ibn sina] den Weg gebahnt haben.

Zu seinen Schriften zählen:

bulletBuch zur Einteilung der Rhythmen [kitab ihsa al-iqa'at]
bulletBuch über Rhythmen [kitab fi-l-iqa'at]
bulletBuch zur Einteilung der Wissenschaften [kitab ihsa al-ulum]
bulletDas große Buch der Musik [kitab al-musiqi al-kabir]

Friedrich Rückert hat sein Gedicht mit dem Titel Alfarabi ihm gewidmet.


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