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Fachr al-Radhi bzw. Fachr-ud-Din al-Radhi hieß eigentlich Abu
Abdullah Muhammad ibn Umar ibn Husain al-Radhi. Er war ein bekannter
Geistlicher und Philosoph aus dem
Iran
und stammt von Ray (heute Vorort von
Teheran).
Er wurde in einer
schafiitisch orientierten
Familie geboren, welche der Philosophie der
Aschariyya anhing. Sein
erster Lehrer war sein Vater Dhiya al-Din Umar. Weitere Lehren
erhielt er u.a. auf seinen vielen Reisen nach
Buchara und Chwarizm. Ihm
werden 60 umfangreiche Werke zugeschrieben, darunter auch eine
Enzyklopädie. Er gilt als Philosoph, Geschichtsschreiber,
Mathematiker, Astronom, Physiker und Theologe und betrieb
zugleich die
Auslegung [tafsir] des
Heiligen Qur'an
.
Seine Anhänger gaben ihm den Titel "Imam al-Mushakkikien"
(Imam der Zweifler), da er die Bedenken der Zweifler
beseitigen konnte.
Obwohl er wohl zu den berühmtesten
Auslegern [mufassir] des
Heiligen Qur'ans gemäß
sunnitischer Anschauung
gehört,
werden seine Auslegungen dennoch nicht detailliert diskutiert,
weil sie in einigen Punkten der Ansicht der
Schia recht geben. So
bestätigt Fachr al-Radhi, dass der genannte
Vers (4:24) bezüglich
Zeitehe [mut'a] geoffenbart
wurde (Tafsir
al-Kabir, von Fakhr al-Razi, V3, S.200, Kommentar zu Vers
4:24), was die spätere Abschaffung durch
außer-qur'anische Quellen schwer verständlich macht.
Fachr al-Radhi gehört auch zu denjenigen, die bestätigen, dass
der Vers (5:55) mit Bezug auf
Imam Ali (a.)
geoffenbart wurde.