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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der
arabische Begriff "Fana" wird i.d.R. mit "Entwerdung" ins
Deutsche Übertragen. Weitere Übersetzungen sind Auflösung,
Verschmelzung. Gemeint ist die Auflösung der eigenen
Seele [nafs]
in der göttlichen Erhabenheit aufgrund tiefer
Liebe.
Der Begriff geht zurück auf den
Heiligen Quran, in dem es heißt (55:26):
"Alle, die auf ihr (der Erde) sind, werden vergehen (bzw.
entwerden)".
Das Entwerden ist die
mystische Beschreibung der Entwicklung der
menschlichen
Seele [nafs]
zur Ewigkeit.
Das Ziel ist dabei bereits im
Diesseits einen Zustand im eigenen
Herzen
zu erlangen, dass
Geist
[ruh] und
Seele [nafs]
in völligen Einklang gelangen, ein Zustand, den in der
vollkommenen Form die
Ahl-ul-Bait (a.) erreicht haben.
Die Entwerdung beruht auf Basis der
Erkenntnis, dass jegliche Trennung von
ALLAH
nicht existenzfähig ist, warum jede Existenz
ALLAH
anstrebt und die "Entwerdung" des eigenen "Ich" die Existenz
ermöglicht. Das Leben ist eine Art Erziehungsanstalt in
Freiheit sich selbst aufzugeben, um in einem "Wir"
aufzugehen. Zahlreiche Riten des
Islam
dienen zum "Trainieren" dieser "Entwerdung", vom
Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] bis hin zur
Sexualität in der
Ehe.
Eine völlige Verschmelzung mit dem "Reinen"
ist nur möglich, wenn der
Mensch
seine
rituelle Reinheit [tahara] anstrebt, eine Entwerdung im
"Gerechten" nur dann möglich, wenn der
Mensch
sich selbst für
Gerechtigkeit einsetzt usw., so dass der
Gläubiger [mumin] bestrebt ist, die göttlichen Attribute
in sich wirken zu lassen. Die Entwerdung ist letztendlich die
hohe Stufe der
Liebe.
In einer
Überlieferung des
Propheten Muhammad (s.) heißt es dazu, dass der
Tod
eine Brücke ist, der den Freund mit dem Freund vereinigt.
Darauf aufbauend beschrieb
Dschalaleddin Rumi das
Ableben als Hochzeitsnacht.