.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Friedrich Engels gilt neben Karl Mary als einer der
bedeutendsten Vordenker der Kommunismus. Gemeinsam mit Marx
entwickelte er die als Marxismus bezeichnete soziale
Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie.
Zu seinen Arbeiten gehörte auch eine Schrift mit dem Titel:
"Zur Geschichte des Urchristentums" (Entstanden zwischen 19
.Juni und 16. Juli 1894. Erstdruck in: Die Neue Zeit (Berlin),
13. Jg., 1894-95, 1. Band, Nr. 1 und 2.). In einer Fußnote
darin äußert er sich auch zum Islam,
wobei er diesen mit seinem materialistischen Weltbild zu
erklären versucht:
Einen eigentümlichen Gegensatz hierzu bilden die
religiösen Aufstände der muhammedanischen Welt, namentlich in
Afrika. Der Islam ist eine auf Orientalen, speziell Araber
zugeschnittene Religion, also einerseits auf handel- und
gewerbetreibende Städter, andrerseits auf nomadisierende
Beduinen. Darin liegt aber der Keim einer periodisch
wiederkehrenden Kollision. Die Städter werden reich, üppig,
lax in Beobachtung des »Gesetzes«. Die Beduinen, arm und aus
Armut sittenstreng, schauen mit Neid und Gier auf diese
Reichtümer und Genüsse. Dann tun sie sich zusammen unter einem
Propheten, einem Mahdi, die Abgefallnen zu züchtigen, die
Achtung vor dem Zeremonialgesetz und dem wahren Glauben
wiederherzustellen und zum Lohn die Schätze der Abtrünnigen
einzuheimsen. Nach hundert Jahren stehn sie natürlich genau
da, wo jene Abtrünnigen standen; eine neue Glaubensreinigung
ist nötig, ein neuer Mahdi steht auf, das Spiel geht von vorne
an. So ist's geschehn von den Eroberungszügen der
afrikanischen Almoraviden und Almohaden nach Spanien bis zum
letzten Mahdi von Chartum, der den Engländern so erfolgreich
trotzte. So oder ähnlich verhielt es sich mit den Aufständen
in Persien und andern muhammedanischen Ländern. Es sind alles
religiös verkleidete Bewegungen, entspringend aus ökonomischen
Ursachen; aber, auch wenn siegreich, lassen sie die alten
ökonomischen Bedingungen unangerührt fortbestehen. Es bleibt
also alles beim alten, und die Kollision wird periodisch. In
den Volkserhebungen des christlichen Westens dagegen dient die
religiöse Verkleidung nur als Fahne und Maske für Angriffe auf
eine veraltende ökonomische Ordnung; diese wird schließlich
gestürzt, eine neue kommt auf, die Welt kommt vorwärts.