Damast
Diwani-Schrift

Aussprache: chatt al-diywaaniy
arabisch:
خط الديواني
persisch:
خط دیوانی
englisch: Damask

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Die Diwani-Schrift ist ein hochgradig dekorativer und kunstvoller arabischer Kalligraphie-Schriftstil, die während der Zeit der Osmanen entwickelt wurde.

Sie gilt als eine der schwierigsten arabischen Schriften und wird wegen ihrer Schönheit, Eleganz und Verzierungen geschätzt. Die Diwani-Schrift war traditionell in der Verwaltung und für offizielle Dokumente des Osmanischen Reiches von großer Bedeutung.

Die Diwani-Schrift zeichnet sich durch fließende, kurvige Linien und stark verzierte Buchstaben aus. Sie hat eine sehr dynamische und elegante Struktur, mit betonten Bögen und ausladenden Schwüngen, die ästhetisch ansprechend und künstlerisch anspruchsvoll sind. Die Buchstaben sind oft miteinander verbunden, und viele Buchstabenformen sind verlängert oder kunstvoll verschlungen. Diese Schrift sieht sehr komplex und kunstvoll aus, was sie von einfacheren arabischen Schriften unterscheidet.

Ein charakteristisches Merkmal der Diwani-Schrift ist die enge Anordnung der Buchstaben. Im Gegensatz zu anderen Schriften wie Nasch, wo die Buchstaben oft in Abständen geschrieben werden, erscheinen sie in der Diwani-Schrift dicht zusammen und miteinander verbunden, was eine Komplexität und Verschlungenheit erzeugt. Diese Dichte und Nähe der Buchstaben verleihen dem Text eine ornamentale Qualität.

Die Diwani-Schrift wurde im Osmanischen Reich oft für offizielle Dokumente, Erlasse und königliche Dekrete verwendet. Die Schrift war schwer zu lesen und zu fälschen, weshalb sie auch für geheime Korrespondenz und hochrangige administrative Texte bevorzugt wurde. Der Name „Diwani“ leitet sich von „Diwan“ ab, dem osmanischen Rat oder der Verwaltungsinstitution, in der die Schrift für formelle Zwecke eingesetzt wurde.

Aufgrund ihrer kunstvollen und stark verzierten Formen ist die Diwani-Schrift schwer lesbar, vor allem für Ungeübte. Dies war auch ein Grund, warum sie in der Verwaltung verwendet wurde, da ihre Komplexität Fälschungen erschwerte und sie oft nur von speziell ausgebildeten Schreibern entziffert werden konnte.

Es gibt zwei Hauptvarianten der Diwani-Schrift:

bulletDiwani Jali (جلي): Diese Variante ist die dekorativere und aufwendigere Form, bei der die Buchstaben oft sehr verschlungen und kunstvoll verziert sind. Sie wurde besonders für festliche und zeremonielle Texte verwendet.
bulletDiwani Riq'a: Dies ist eine einfachere, weniger verzierte Version der Diwani-Schrift, die für alltäglichere Verwaltungsaufgaben verwendet wurde.

Die Diwani-Schrift wurde im 15. Jh. n.Chr. während der Herrschaft des osmanischen Sultans Fatih Sultan Mehmed entwickelt. Sie erreichte ihren Höhepunkt in der Zeit von Süleyman I., als sie in den osmanischen Palästen und Regierungsbüros weit verbreitet war. Sie entwickelte sich als künstlerische Ausdrucksform, die sowohl für staatliche Zwecke als auch für dekorative Kunst verwendet wurde.

Auch heute wird die Diwani-Schrift in der arabischen Welt geschätzt und oft für künstlerische und festliche Zwecke verwendet. Sie findet Verwendung in der Dekoration von Moscheen, in Hochzeitsurkunden, Einladungen und anderen zeremoniellen Texten.

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