.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Beschneidung Jesu, welche
Christen als "Beschneidung des Herrn" kennen, ist eine
Beschneidung, die aus Sicht des
Islam
niemals stattgefunden hat, da
Jesus
(a.) bereits ohne Vorhaut geboren worden ist als
Wunder.
Das dazugehörige Fest der
Christen Beschneidung des Herrn (lateinisch Circumcisio
Domini), auch bekannt als Beschneidungsfest wird acht Tage
nach dem Fest seiner Geburt gefeiert, also zumeist am 1.
Januar.
Zwar war und ist es Brauch der
Juden,
geborene Jungen am achten Tag nach der Geburt zu
beschneiden, aber dennoch wird das Ereignis im
Zusammenhang mit
Jesus
(a.) nur in einem einzigen der vier Evangelien überhaupt
angedeutet. Bei Lukas 2:21 heißt es dazu: "Und da acht Tage
um waren, dass das Kind beschnitten würde, da ward sein Name
genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn er
in Mutterleibe empfangen ward." Es wird zwar der
Namensgebungstag genannt aber unerwähnt bleibt, ob es
überhaupt zur Beschneidung kam, was angesichts der
Wundergeburt ungewöhnlich wirkt.
Entsprechend haben die ersten
Christen weder des Tages gedacht, noch gefeiert. Erst im
6. Jh. n.Chr. entstand in Spanien ein Fest zur „Beschneidung
und Namengebung des Herrn“. In der römisch-katholischen Kirche
wurde das Fest bis zur Reform von 1969 gefeiert. Die
orthodoxen, syrisch-orthodoxen und syro-malabarischen Kirchen
feiern diesen Tag immer noch.
Gemäß Verständnis der
Christen war die Vorhaut eines der wenigen Körperteile
Jesus
(a.), die bei Christi Himmelfahrt auf Erden geblieben
sind. Daher wurde ab ca. dem 7. Jh. n.Chr. der Kult der
"Heiligen Vorhaut (lateinisch: sanctum praeputium) gepflegt.
Sie galt als christliche Reliquie und im Mittelalter haben
gleich mehrere europäische Kirchen beansprucht, im Besitz
dieser Reliquie zu sein.
Auch in der deutschen Legende spielte die Reliquie eine
Rolle: Sie soll Papst Leo III. durch Karl dem Großen
anlässlich seiner Kaiserkrönung am 25. Dezember 800 in Rom
geschenkt worden sein. Karl wiederum soll sie von einem Engel
oder von der Kaiserin Irene von Byzanz erhalten haben. Die
heilige Vorhaut wurde zusammen mit anderen Reliquien in der
Kapelle Sancta Sanctorum im Lateran, einem Stadtteil Roms
aufbewahrt. Der Legende nach soll die Reliquie bei der
Plünderung Roms (Sacco di Roma) 1527 von einem beteiligten
deutschen Söldner gestohlen worden sein. Jener Söldner soll
auf dem Rückzug nördlich von Rom von Graf Anguillara
festgenommen und in der Burg von Calcata in Italien gefangen
gehalten worden sein. Der Soldat soll das Reliquiar in seiner
Zelle versteckt haben, wo es erst 30 Jahre später
wiedergefunden sein soll. Seither soll es in der Pfarrkirche
des Ortes aufbewahrt werden. Calcata war ein Pilgerort und bis
1983 wurde die angebliche Vorhaut bei Prozessionen öffentlich
gezeigt. 1983 verschwand sie jedoch unter ungeklärten
Umständen.
Auch die Abtei Charroux in Frankreich führte den Besitz der
Reliquie auf Karl den Großen zurück. Papst Innozenz III.
erkannte jedoch deren Authentizität nicht an. Weitere ort, die
behaupteten die Reliquie bei sich zu haben waren Antwerpen
(1112-1566 n.Chr.), Coulombs in England (1421-1789 n.Chr.) und
das Kloster Andechs im Mittelalter.
Zahlreiche Exponate zum Thema sind ausgestellt in
RELiGIO - Westfälisches Museum für religiöse Kultur.
Anonymer Maler 18. Jh. n.Chr. - Ausstellungsstücke in
RELiGIO - Westfälisches Museum für religiöse Kultur, Foto
Y. Özoguz (2016)
Es gibt auch zahlreiche Gemälde der Altmeister mit dem Titel
"Beschneidung im Tempel". Ein besonderes Ausstelungsstück
diesbezüglich befindet sich im
Herzog Anton Ulrich Museum. Rembrandt malte es für dien
hollänidschen Regenten Frederik Hendrik. Das Original ging
verloren. Eine Kopie, gemalt durch einen Schüler Rembrandts
befindet sich im Bestand des Museums. (Foto Y.Özoguz 2024
n.Chr.)