Celal Bayar
Celal Bayar

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16.5.1883 - 22.8.1986 n.Chr.

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Celal Bayar war ehemaliger türkischer Staatspräsident und Gründer einer bedeutenden türkischen Bank.

Er ist am 16. Mai 1883 in Umurbey bei Bursa als Mahmut Celâleddin geboren. Nach der neuen Namensgesetzgebung in 1934 nahm er den Namen Celal Bayar an.

In seiner Jugend hatte er bereits viel mit Banken zu tun. Er arbeitete zunächst in der Ziraat Bank in Bursa, nachdem er Qualifikationswettbewerbe gewonnen hatte. Dabei lernte er fleißig Französisch.

1905 gewann er einen Qualifikationskurs der Deutschen Orientbank und arbeitete eine kurze Zeit dort. Bereits 1903 heiratete er Reşide. Aus der Ehe entstammen die drei Kinder Refii (1904-1941), Turgut (1911-1983), Nilüfer Gürsoy (1921-???).

1908 schloss er sich den Jungtürken an und war 1914-1919 an der Zurückschlagung der Briten und damit auch Griechen aus Izmir beteiligt. Von 1921 bis 1922 war Celal Bayar Wirtschaftsminister der Regierung unter Mustafa Kemal Atatürk. 1922–1923 nahm er als Mitglied der türkischen Delegation an den Friedensgesprächen in Lausanne teil. 1924 wurde er Minister für Bevölkerungsfragen, Aufbau und Wiederansiedlung. In dem Jahr hatte ihn Atatürk beauftragt eine neue einheimische türkische Bank zu gründen. Nach Vorarbeiten gründete er am 26. August 1924 die Türkiye İş Bank und war 1932 deren Direktor. Im heutigen Türkiye Isch Bankasi Muzeum (Türkiye İş Bankası Müzesi) befindet sich ein großes Gemälde von ihm, das İbrahim Çallı gemalt hat (siehe Foto).

Von 1932 bis 1937 war er wieder Wirtschaftsminister und von 1937 bis 1939 Ministerpräsidenten. Nachdem im Mai 1945 das Einparteiensystems in der Türkei beendet worden ist, traten Bayar und ihm politisch Nahestehende wie Adnan Menderes aus der Republikanischen Volkspartei (CHP) aus und gründeten 1946 die Demokrat Parti (DP). Bei den übernächsten Wahlen 1950 gewann sie die Parlamentsmehrheit. Bayar wurde am 22. Mai 1950 türkischer Staatspräsident und Menderes Ministerpräsident. Nach dem Militärputsch am 27. Mai 1960 unter General Cemal Gürsel, dem wegen Befehlsverweigerung kurz zuvor von Ministerpräsident Menderes das Oberkommando entzogen worden war, wurden Bayar, Menderes und andere Regierungspolitiker verhaftet und vor ein Ausnahmegericht gestellt. 1961 wurden Bayar und Menderes in den Yassıada-Prozessen zum Tode verurteilt. Menderes wurde im gleichen Jahr auf der Insel Imralı hingerichte. Bayar blieb inhaftiert, bis er 1966 begnadigt wurde. Er starb am 22. August 1986 in Istanbul.

Gemälde im Türkiye Isch Bankasi Muzeum (Türkiye İş Bankası Müzesi) , gemalt von İbrahim Çallı, Foto Y.Özoguz (2017)

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