Battani
  Al-Battani, Albategnius, Albatanius

Aussprache:
muhammad ibn dschaabir ibn sinan al-battaaniy
arabisch:
محمد بن جابر بن سنان البتاني
persisch:
englisch: al-Battani

ca. 850/869 - 929 n.Chr.

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Mohammed ibn Dschabir ibn Sinan al-Battani, latinisiert Albategnius oder Albatanius war ein muslimischer Gelehrter und gilt als einer der größten Astronomen in der islamischen Welt. Sein Geburtszeitraum wird je nach Quelle zwischen 850 und 869 n.Chr. geschätzt. Im allgemeinen wird 858 n.Chr. angegeben. Er wurde in Harran bei Urfa in der heutigen Türkei im Dorf "Battan" geboren.

Al-Battani vermittelte der arabischen Welt die Grundlagen der indischen Mathematik aus dem Lehrbuch „Retha Ganita“, führte die indischen Ziffern und das Konzept der Null ein sowie die Grundlagen der Geometrie und der Algebra. Durch Muslime weiterentwickelt gelangten diese Grundlagen später nach Europa. Die astronomischen Tafeln Al-Battanis gelten unter dem Titel "Buch der Tafeln" [kitab al-zidsch, كتاب الزيج ] als sein bedeutendstes Werk. Sie wurden unter dem Titel "Scientia Stellarum" erstmals im Jahr 1537 n.Chr. in Nürnberg gedruckt. Es beinhaltet 57 Kapitel. Plato Tibertinus hatte es 1116 ins Latein übersetzt. Sein Originalmanuskript wird im Vatikan aufbewahrt.

Al-Battani war Statthalter der Kalifen in Schaam. Er lebt ab Anf. des 10. Jh. in Sammara. Seine astronomischen Beobachtungen hat er teilweise in Damaskus, teilweise in Aracta in Mesopotamien angestellt und aufgezeichnet, weshalb er auch Mohammedes Aractensis (aus Aracta) genannt wird.

Er berechnete die Länge des Sonnenjahres auf 365 Tage 5 Stunden 46 Minuten 24 Sekunden, bis auf rund zwei Minuten genau. Al-Battani unterwarf die scheinbare Exzentrizität der Sonnenbahn einer neuen genaueren Untersuchung und berechnete die Bewegung der Planeten sehr genau. Weiterhin fügte er neue Tafeln und viele Modifikationen der herkömmlichen Theorie, des ptolemäischen Systems, hinzu.

Außerdem bewies er, dass das Verhältnis von Sinus durch Kosinus dem Tangens entspricht:

Er löste auch die Gleichung sin x = a cos x:

Al-Battani's "Kitab al-Zidsch" gilt mit Abstand als seine wichtigste Arbeit. Die Arbeit besteht aus 57 Kapiteln: Es beginnt mit einer Beschreibung der Teilung der Himmelskugel in die Zeichen der Tierkreiszeichen und in Grad. Die notwendigen mathematischen Werkzeuge Hintergrund werden dann eingeführt, wie zum Beispiel das arithmetische Operationen auf Sexagesimalsystem Fraktionen und der trigonometrischen Funktionen. Kapitel 4 enthält Daten von al-Battani die er aus eigenen Beobachtungen gewonnen hat. Kapitel 5 bis 26 ist die Sammlung einer große Anzahl von verschiedenen allgemeinen astronomischen Fragestellungen. Die Bewegungen der Sonne, Mond und fünf Planeten werden in den Kapiteln 27 bis 31 beschrieben. In den Kapiteln 49 bis 55 geht er auf Probleme der damaligen Astrologie ein. In Kapitel 56 beschreibt er den Bau einer Sonnenuhr und der letzte Kapitel beschreibt die Konstruktion einer Reihe weiterer astronomischer Instrumente. Er katalogisierte insgesamt 489 Sterne.

Al-Battani's Kitab al-Zij wurde ins Latein als "De motu stellarum" (Auf die Bewegung der Sterne) von Plato von Tivoli in 1116 übertragen. Eine erste gedruckten Auflage der Übersetzung erschien 1537 und dann wieder in 1645. Die astronomischen Tafeln Al-Battanis wurden unter dem Titel Scientia Stellarum erstmals im Jahr 1537 in Nürnberg gedruckt. Al-Battani soll auch der Erfinder des sphärischen Astrolabiums sein.

Al-Battani kommentierte die Sure 88 (die Bedeckende) folgendermaßen: "Die Wissenschaft von den Sternen kommt gleich nach den Dingen, die jeder Mensch, von den Gesetzen der Riten der Religion kennen muss, denn durch sie gelangt er zu dem Beweis der Einheit Gottes und zu der Erkenntnis der ungeheuren Größe, der höchsten Weisheit, der größten Macht, der Vollendung Seiner Tat".

Er starb 929 auf der Reise von Bagdad nach Raqqa in Qasr al-Dschiss (Schloss Dschass) (heute Sammara). Zur Ehrung seiner Werke wurde ein Mondkrater nach ihm benannt.

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