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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Mohammed ibn Dschabir ibn Sinan al-Battani, latinisiert
Albategnius oder Albatanius war ein
muslimischer Gelehrter und gilt als einer der größten
Astronomen in der islamischen Welt. Sein Geburtszeitraum wird
je nach Quelle zwischen 850 und 869
n.Chr. geschätzt. Im allgemeinen wird 858 n.Chr. angegeben. Er wurde
in Harran bei Urfa in der heutigen
Türkei im Dorf "Battan" geboren.
Al-Battani vermittelte
der arabischen Welt die Grundlagen der indischen Mathematik
aus dem Lehrbuch „Retha Ganita“, führte die indischen Ziffern
und das Konzept der Null ein sowie die Grundlagen der
Geometrie und der Algebra. Durch
Muslime weiterentwickelt gelangten diese Grundlagen später
nach Europa. Die astronomischen Tafeln Al-Battanis gelten
unter dem Titel "Buch der Tafeln" [kitab al-zidsch, كتاب الزيج
] als sein bedeutendstes Werk. Sie wurden unter dem Titel "Scientia
Stellarum" erstmals im Jahr 1537 n.Chr. in Nürnberg gedruckt.
Es beinhaltet 57 Kapitel. Plato Tibertinus hatte es 1116 ins
Latein übersetzt. Sein Originalmanuskript wird im Vatikan
aufbewahrt.
Al-Battani war Statthalter der
Kalifen
in
Schaam. Er lebt ab Anf. des 10. Jh. in
Sammara. Seine astronomischen Beobachtungen hat er
teilweise in
Damaskus, teilweise in Aracta in Mesopotamien angestellt
und aufgezeichnet, weshalb er auch Mohammedes Aractensis (aus
Aracta) genannt wird.
Er berechnete die Länge des
Sonnenjahres auf 365 Tage 5 Stunden 46 Minuten 24
Sekunden, bis auf rund zwei Minuten genau. Al-Battani
unterwarf die scheinbare Exzentrizität der Sonnenbahn einer
neuen genaueren Untersuchung und berechnete die Bewegung der
Planeten sehr genau. Weiterhin fügte er neue Tafeln und viele
Modifikationen der herkömmlichen Theorie, des ptolemäischen
Systems, hinzu.
Außerdem bewies er, dass das Verhältnis von Sinus durch
Kosinus dem Tangens entspricht:
Er löste auch die Gleichung sin x = a cos x:
Al-Battani's "Kitab al-Zidsch" gilt mit Abstand als seine
wichtigste Arbeit. Die Arbeit besteht aus 57 Kapiteln: Es
beginnt mit einer Beschreibung der Teilung der Himmelskugel in
die Zeichen der Tierkreiszeichen und in Grad. Die notwendigen
mathematischen Werkzeuge Hintergrund werden dann eingeführt,
wie zum Beispiel das arithmetische Operationen auf
Sexagesimalsystem Fraktionen und der trigonometrischen
Funktionen. Kapitel 4 enthält Daten von al-Battani die er aus
eigenen Beobachtungen gewonnen hat. Kapitel 5 bis 26 ist die
Sammlung einer große Anzahl von verschiedenen allgemeinen
astronomischen Fragestellungen. Die Bewegungen der Sonne, Mond
und fünf Planeten werden in den Kapiteln 27 bis 31
beschrieben. In den Kapiteln 49 bis 55 geht er auf Probleme
der damaligen Astrologie ein. In Kapitel 56 beschreibt er den
Bau einer Sonnenuhr und der letzte Kapitel beschreibt die
Konstruktion einer Reihe weiterer astronomischer Instrumente.
Er katalogisierte insgesamt 489 Sterne.
Al-Battani's Kitab al-Zij wurde ins Latein als "De motu
stellarum" (Auf die Bewegung der Sterne) von Plato von Tivoli
in 1116 übertragen. Eine erste gedruckten Auflage der
Übersetzung erschien 1537 und dann wieder in 1645. Die astronomischen Tafeln Al-Battanis wurden unter dem
Titel Scientia Stellarum erstmals im Jahr 1537 in Nürnberg
gedruckt. Al-Battani soll auch der Erfinder des sphärischen
Astrolabiums sein.
Al-Battani kommentierte die
Sure
88 (die Bedeckende) folgendermaßen: "Die Wissenschaft von
den Sternen kommt gleich nach den Dingen, die jeder Mensch,
von den Gesetzen der Riten der Religion kennen muss, denn
durch sie gelangt er zu dem Beweis der Einheit Gottes und zu
der Erkenntnis der ungeheuren Größe, der höchsten Weisheit,
der größten Macht, der Vollendung Seiner Tat".
Er starb
929 auf der Reise von
Bagdad nach Raqqa in Qasr al-Dschiss
(Schloss Dschass) (heute
Sammara). Zur Ehrung seiner Werke wurde ein Mondkrater
nach ihm benannt.