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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Bagdad ist heute die Hauptstadt des
Irak
und liegt ungefähr in der Landesmitte. Die Stadt liegt direkt am
Tigris
ca. 30 m über Meereshöhe.
Bagdad wurde in 762 n.Chr. von dem
abbasidischen
Kalifen
Mansur
als neue Hauptstadt gegründet. Er nannte sie damals Stadt des
Friedens [madinat-ul-salam]. Sie entstand nur wenige Kilometer
östlich der alten Hauptstadt des Sassanidenreiches Ktesiphon.
Innerhalb von vier Jahren entstanden der Kalifenpalast und die
Hauptmoschee am westlichen Tigrisufer.
Aufgrund der günstig gewählten Lage am Knotenpunkt
zahlreicher Handelsstraßen und der fruchtbaren Anbaugebiete in
ihrer Nähe zum Tigris (Didschla) florierte die neu gegründete
Stadt schnell. Als
Mansurs Sohn
Mahdi
ibn Masur den Thron bestieg, hatte Bagdad bereits eine
Fläche von ca. 15 Quadratkilometern. Wie ein arabischer
Historiker berichtet, besaß Bagdad zur Zeit des späteren
Kalifen
Mamun 65.000 öffentliche Bäder. Es war Zentrum der
Wissenschaften und Künste in der Glanzzeit Bagdads.
Zwischenzeitlich verlegte der
Kalif
Mustasim die Hauptstadt nach
Sammara, doch auch als die
Abbasiden an Macht verloren hatten, blieb sie eine der
wichtigsten Städte der islamischen Welt, bis sie 1258 von den
Mongolen unter Hulagu erobert wurde, die am 10. Februar 1258
den letzten Kalifen
Mutasim töteten und nach Augenzeugenberichten
unvorstellbare Gräueltaten anrichteten. Die Zerstörung der
hochkomplexen Bewässerungssysteme des Landes und die
Vertreibung der lokalen Bevölkerung führten dazu, dass die
zuvor zumindest zweitgrößte Stadt der Welt, zusammen mit dem
Rest Mesopotamiens in der Bedeutungslosigkeit versank. Bis
heute hat sich der Irak von der Zerstörung der
Bewässerungssysteme nicht erholt. Seit dem 16. Jahrhundert
stritten sich die Herrscher Persiens und der Türkei mehrfach
um die Stadt. Im Jahre 1652 zählte Bagdad nur noch ungefähr
15.000 Einwohner.
Bagdad blieb später unter
osmanischer Herrschaft und wurde die Hauptstadt der
Provinz Bagdad, eine der 3 Provinzen aus denen der spätere Irak
entstand. 1921 wurde unter britischer Besatzung das Gebiet auf
der Landkarte buchstäblich mit dem Lineal aufgeteilt und das Königreich
Irak
errichtet, dessen König die Briten einsetzten. 1932 folgte die
formelle und 1946 die vollständige Unabhängigkeit.
Bagdad ist auch der historische Sitz des Patriarchen der
Assyrischen Kirche des Ostens.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört das
Talismantor und die
Umm-al-Qura-Moschee. Viele Monumente und Denkmäler weisen
auf die Geschichte der Stadt, wie z.B. das
Muhammad Baqir Sadr Monument. Zu weiteren
Moscheen gehört die
Al-Tubui Moschee.
Die Stadt ist durch ihre Expansion
inzwischen so weit gewachsen, dass die ehemalige Nachbarstadt
Kazimein inzwischen ein
Stadtteil von Bagdad ist.
Von dem Wort Bagdad stammt das
arabische Lehnwort im Deutschen
Baldachin ab.
Foto: Blick auf
Bagdad - 1996 von Dieter Augspurger
aufgenommen und eslam.de zur Verfügung gestellt.