Cemal Azmi
Cemal Azmi

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1866 - 17.4.1922

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Mehmet Cemal Azmi (Dschamal Asmi Bey) war ein Politiker der Osmanen und Gouverneur von Trabzon.

Er wurde 1868 in Arapkir im damaligen Osmanischen Reich als Sohn von Osman Nuri Bey und Gülsüm geboren. Ab 1891 studierte an der Uni Mülkiye Mektep. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde Azmi ab 7. Juli 1914 zum Gouverneur von Trabzon ernannt. Ab 1915 sollen die von ihm befehligten Truppen außerhalb der Stadt Massaker an Armeniern verübt haben, weshalb er von seinen Gegnern den Titel „Der Schlächter von Trabzon“ (Trabzon Celladı) erhielt. Ihm wird auch vorgeworfen, Hunderte Frauen und Kinder im Schwarzen Meer ertränkt zu haben.

Zudem soll sich die Familie durch widerrechtliche Beschlagnahme von Eigentum der vertriebenen Armenier einen bedeutenden Wohlstand angeeignet haben. In den Jahren 1919–1920 kam es zu Kriegsgerichten, die als Trabzon-Prozesse bekannt sind. Am 11. Dezember 1918 hielt der Vizegouverneur Trabzons, Hafiz Mehmet, eine Rede in der Abgeordnetenkammer, und sagte darin:

„Gott wird uns für das, was wir taten, bestrafen ... die Angelegenheit ist zu offensichtlich, um geleugnet zu werden. Ich erlebte diese Armenier-Ereignisse in der Hafenstadt Ordu persönlich mit. Unter dem Vorwand, sie nach Samsun zu schicken, eine weitere Hafenstadt am Schwarzen Meer, lud der Bezirksgouverneur die Armenier in Lastkähne und warf sie über Bord. Ich hörte, dass der Generalgouverneur diese Prozedur in der ganzen Provinz billigte. Obwohl ich dies dem Innenministerium direkt nach meiner Rückkehr in Konstantinopel berichtete ... war ich nicht dazu fähig, irgendeine Aktion gegen die Letzteren zu einzuleiten; Ich versuchte für etwa drei Jahre, solche Maßnahmen geregelt zu bekommen, aber vergeblich.“

Am 22. Mai 1919 wurde Cemal Azmi in Abwesenheit wegen Mordes und „erzwungener Umsiedlung“ zum Tode verurteilt. Die Todesstrafe wurde nicht vollzogen. Er floh nach Berlin. Am 17. April 1922 wurde Cemal Azmi, zusammen mit Bahaddin Şakir, in der Uhlandstraße in Berlin-Charlottenburg vom Armenier Arschawir Schiragjan als Teil der Operation Nemesis ermordet. Er ist auf dem Friedhof Columbiadamm unmittelbar vor der Schehitlik Moschee in Berlin (Şehitlik-Camii) begraben. Sein Grabstein wurde Anfang des 21. Jh. erneuert. Ein alter Grabstein wies sein Geburtsjahr mit 1876 aus, während auf dem neuen 1866 steht.

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