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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Astrolabium bzw. Astrolab (griech. "Stern-Nehmer") ist ein
Messgerät zur Winkelmessung zwischen Sternen und anderen
Himmelskörpern.
Ursprünglich wurde es wohl ca. 250 v. Chr. entwickelt. Mit
solchen Instrumenten wurden die Sternkataloge des Hipparchos
und Ptolemäus erstellt.
Die seit dem Mittelalter allgemein bekannten
scheibenförmigen Astrolabien sollen auf Hipparchos zurückgehen
und wurden im
muslimischen Raum
weiterentwickelt, wobei oft der Name
Idschliya erwähnt wird.
Später spielte diesbezüglich auch
Arzachel eine bedeutsame Rolle.
Die von
Muslimen
entwickelten
Astrolabien erlaubten zwar weniger Messungen als die
dreidimensionale Form, waren aber auch als analoges
Rechengerät verwendbar. Als vielseitiges Präzisionsgerät
konnte damit u.a. sowohl die genaue Ortszeit als auch den
eigenen Standort, die Position der Gestirne, die Höhe von
Bergen oder die Tiefe von Brunnen ermittelt werden. Damit
waren sie für praktische Zwecke wie die Ortung bei
Expeditionen oder in der Seefahrt sehr geeignet. Die Messung
der Kulminationshöhe bekannter Fixsterne ermöglicht die
Berechnung der geografischen Breite. Mit Kenntnis der
aktuellen Uhrzeit lässt sich darüber hinaus auch die
geografische Länge ermitteln. Das älteste erhaltenes
Astrolabium wird
Muhammad Nastulus zugeordnet. Als Erfinder des sphärischen
Astrolabiums gilt
al-Battani. Zu seiner Zeit wirkte auch
Ali ibn Isa as-Asturlabi.
Etwa im 11. Jahrhundert übernahmen die Europäer von den
Muslimen die Kenntnisse, die für die Herstellung dieser
komplizierten Geräte notwendig waren, und bis ins 17.
Jahrhundert hinein war das Astrolabium in der
westlichen Seefahrt das wichtigste Navigationsinstrument.
Diverse Exponate aus der islamischen Geschichte sind
ausgestellt im
Istanbuler Museum für Geschichte der Wissenschaft und Technik
im Islam. Ein sehr altes Original befindet sich auch im
Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg. Ein
Astrolabium, das
Hibatullah al-Baghdadi nach den Entwürfen von
Abu
Dschafar Chazin gefertigt hat, steht im im
Museum für Islamische Kunst in Berlin. Es ist das einzige
bestehende seiner Art. Im gleichen Museum befindet sich auch
das
Astrolabium des Muhammad Zaman al-Maschhadi. Das
Ibn al-Saffars Astrolabium in Berlin gehört der
Staatsbbibliothek. Einige
historische Astrolabien sind auch im
Rahmi M. Kotsch Museum ausgestellt.