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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Asma bint Marwan
war angeblich eine Dichterin, die dem
Islam
gegenüber extrem feindlich gesonnen war und deshalb ermordet
wurde. Diese Legende wird oft gegen
Prophet Muhammad (s.) missbraucht.
Von ihr ist bekannt,
dass sie öffentlich Spottgedichte auf die
Gläubigen
verbreitete und ebenfalls öffentlich zur Ermordung von
Prophet Muhammad (s.) aufgerufen hat. Sie soll verheiratet
gewesen sein mit Yazid ibn Zayd ibn Hisn al-Chatmi.
Ihre Lebensgeschichte wird unter anderem von
Ibn
Ishaq und
Ibn
Saad wiedergegeben. Sie lebte in
Medina
und gehörte möglicherweise zu den
jüdischen Stämmen, die davon profitierten, dass die
Banu Chazradsch und die
Banu Aus
in einem Dauerzwist miteinander standen. Durch die Ankunft des
Propheten Muhammad (s.) wurden die Streitigkeiten
bereinigt und die Stämme wurden zu den sogenannten
Helfern [ansar] und übernahmen die Macht in der Stadt, die
zuvor in der Hand der einheimischen
Juden
lag. Asma bint Marwan gehört zu
denjenigen, die das nicht vertragen konnten und es mit aller
Macht zu verhindern versuchten.
Nach verschiedenen
Überlieferungen soll eine Blinder namens Umayr ibn Adiy
al-Chatmi, ein Verwandter des Ehemannes von Asma, sie ermordet
haben, nachdem sie zum Mord an
Prophet Muhammad (s.) aufgerufen hat. Manche
Überlieferungen behaupten sogar, dass
Prophet Muhammad (s.) selbst die Tötung angeordnet hätte.
Angeblich soll jener Umayr im Anschluss seine Sorge geäußert
haben, dass der Mord
Prophet Muhammad (s.) in Verlegenheit bringen könnte. Der
Prophet Muhammad (s.) soll geantwortet haben: „Es werden
sich nicht zwei Ziegen daran stoßen“, was daraufhin zum
Sprichwort geworden sein soll. Die
Überlieferungsketten [isnad] sind für die gesamte
Geschichte als äußerst dürftig einzustufen. In den meisten
Überlieferungsketten [isnad] tritt ein Muhammad ibn
Ibrahim ibn al-Ala al-Schami auf, der als Lügner bekannt ist.
Das allein genügt, um den Wahrheitsgehalt der Geschichte aus
Sicht des
Islam
abzulehnen. Aber es gibt noch mehr Gründe:
Tatsächlich war der Verlust der Propagandistin Asma bint Marwan
für die intriganten
jüdischen Stämme in
Medina
ein schwerer Verlust, so dass sie aus dem Tod zumindest noch
dadurch propagandistischen Vorteil erzielen wollten, indem sie
den Mord
Prophet Muhammad (s.) in die Schuhe geschoben haben.
Es widerspricht der
Verfahrensweise [sunna] des
Propheten Muhammad (s.) solch einen Mord anzuordnen. Zudem
widerspricht es den historischen Umständen.
Prophet Muhammad (s.) hatte die staatliche Macht in
Medina
inne
und hätte ggf. ein reguläres Verfahren gegen sie anordnen
können, falls dies notwendig gewesen wäre. Solch ein Verfahren
hat es gegen sie aber nie gegeben. Jener Umayr ibn Adiy
al-Chatmi soll angeblich die Tat im Auftrag des
Propheten Muhammad (s.) ausgeführt haben, obwohl er blind
war. Einmal abgesehen davon, dass es sicherlich äußerst schwer
ist als Blinder einen Mord auszuüben, müsste jener Mann
Prophet Muhammad (s.) mindestens einmal gesehen haben und
zu ihm stehen, wenn er jene Tat in seinem Auftrag ausgeführt
hätte. Tatsächlich aber wird er in keiner einzigen
Liste der Gefährten [sahaba] mit aufgeführt, so dass
anzunehmen ist, dass er in der beschriebenen Form weder
existiert noch einen Mord verübt hat.
Derartige Fabrikationen werden besonders häufig und
intensiv von Wissenschaftlern der
Westliche Welt aufgegriffen, um den
Islam
zu diskreditieren.