Amwas
Amwas, Imwas, Emmaus

Aussprache: amwaas oder imwaas
arabisch:
عمواس
persisch:

englisch: Emmaus

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Amwas bzw. das alttestamentarische Emmaus ist ein im Evangelium des Lukas erwähnter Ort nahe Jerusalem, aus dem einer der zwölf Jünger Jesu (a.) namens Kleopas stammt. In der frühen islamischen Geschichte ist der Ort bekannt aufgrund der tragischen Pest in Amwas.

Emmaus ist ein im Lukasevangelium erwähnter Ort in der Nähe von Jerusalem an dem Jesus (a.) nach seiner angeblichen Kreuzigung gemäß dem Lukasevangelium gesichtet worden ist.

Aus der Ortschaft stammt Kleopas, ein Jünger Jesu. Der Name der Ortschaft "Emmaus" bedeutet "warme Quelle" und soll ein vergleichsweise häufiger Ortsname gewesen sein.

Gemäß dem Lukasevangelium seien Kleopas und ein weiterer Jünger am Tag nach Pessach in niedergeschlagener Stimmung von Jerusalem nach Emmaus gegangen. Dort seinen sie Jesus (a.) begegnet, ohne ihn jedoch sofort zu erkennen. Der unbekannte Begleiter habe ihnen im Gespräch die Schrift ausgelegt. In Emmaus angekommen, luden sie den Reisebegleiter ein, die Nacht über bei ihnen zu bleiben. Erst beim Abendmahl, als er das Brot brach, hätten sie Jesus (a.) erkannt, der gleich darauf entschwand. Daraufhin seien sie noch am selben Abend nach Jerusalem zurückgelaufen, um den Aposteln und den anderen Jüngern von der Begegnung zu berichten. (Lk 24,13–35 EU) Aus Sicht des Islam ist diese Begegnung durchaus möglich und entspräche der Vorstellung, dass Jesus (a.) nicht getötet, sondern in die Verborgenheit entschwunden ist.

Die Lage der Ortschaft zur Zeit Jesu (a.) ist umstritten. Zwischenzeitlich hieß die Stadt unter römischer Herrschaft Nikopolis, erhielt aber nach der Eroberung durch Muslime 17 n.d.H. (638n.Chr.) ihren alten Namen zurück. Im Folgejahr 18 n.d.H. (639 n.Chr.) kam es zu der großen Pest in Amwas und der Aufgabe von großen Teilen der Stadt.

1961 lag die Stadt ca. 12 km nordwestlich von Ramla und war eine von zumeist Muslimen bewohnte Stadt mit 2000 Einwohnern, darunter auch ca. 40 Christen, die eine Kirche behütet haben, die über dem Haus des Kleophas errichtet wurde. Die Kirche wurde im Laufe der Zeit mehrfach zerstört. An der Westseite der Stadt befand sich die Grabstätte von Abu Ubaida ibn Dscharra.

Während des Sechstagekrieges wurde die Stadt am 7.7.1967 besetzt und die gesamte Bevölkerung vertrieben. Die Stadt wurde auf Befehl von Yitzhak Rabin vollständig zerstört. Den vertriebenen Einwohnern wurde die Rückkehr verweigert. So existiert der Ort heute nicht mehr und ist Gegenstand von Ausgrabungen. Unter der Grabstätte von Abu Ubaida ibn Dscharra wurde in den letzten Jahren ein römisches Badehaus freigelegt.

Emmaus ist zudem eine karitative Bewegung, die 1949 von Abbé Pierre in Frankreich ins Leben gerufen wurde.

An einer der vermuteten Stelle 11 km nordwestlich von Jerusalem an dem Ort, der in Palästina Kubebe hieß, wurde ein deutsches Hospiz aufgebaut (siehe Foto). Siehe auch Emmaus.

Foto aus "Nach Jerusalem" von Gustav Adolf Müller 1918

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