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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Licco Amar (auch Ammar geschrieben) war ein
ungarisch-deutscher Violinist und Musiker der vor den
Nationalsozialisten in die
Türkei geflohen ist.
Er ist am 4. Dezember 1891 in Budapest geboren. Als einer
der bedeutendsten Violinisten seiner Zeit war er Mitglied
mehrerer renommierter Orchester, darunter das berühmte
Amar-Quartett, das nach ihm benannt wurde. Amar war bekannt
für seine brillanten Interpretationen klassischer Werke,
insbesondere für seine Zusammenarbeit mit Paul Hindemith, der
Mitglied des Amar-Quartetts war.
Amar begann seine musikalische Ausbildung in Budapest und
entwickelte sich rasch zu einem hochgelobten Geiger. Im Laufe
seiner Karriere spielte er mit vielen großen Orchestern und
Musiker*innen seiner Zeit zusammen. Das Amar-Quartett wurde in
den 1920er Jahren zu einem bedeutenden Ensemble der modernen
Musik und trug zur Aufführung zeitgenössischer Werke bei. Das
Quartett förderte insbesondere die Musik von Komponisten wie
Hindemith und prägte die musikalische Avantgarde in
Deutschland und Europa.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in
Deutschland 1933 emigrierte Licco Amar, wie viele andere
Künstler und Intellektuelle, in die
Türkei. Er ließ sich in der
Türkei nieder und spielte eine zentrale Rolle bei der
Entwicklung der klassischen Musikszene des Landes.
Amar wurde an die Ankara Konservatuarı (Ankara
Konservatorium) berufen und trug maßgeblich zur Förderung der
westlichen klassischen Musik in der
Türkei bei. Seine
Lehrtätigkeit und Aufführungen in der
Türkei halfen, das
kulturelle Leben des Landes zu verndern, und er arbeitete eng
mit türkischen Musikern zusammen. Sein Einfluss auf die
Musiklandschaft der Türkei
war bedeutend, da er nicht nur westliche klassische Musik
vermittelte, sondern auch die Ausbildung von Musikern
unterstützte, die später eine entscheidende Rolle in der
türkischen Musikwelt spielten.
Sein Aufenthalt in der Türkei während der 1930er und 1940er
Jahre markierte eine wichtige Phase seiner Karriere, in der er
sich nicht nur als Musiker, sondern auch als Musikpädagoge
etablierte. Durch seine Arbeit trug Amar dazu bei, westliche
Musiktraditionen in die türkische Kultur zu integrieren, was
einen bleibenden Einfluss auf die türkische Musikgeschichte
hinterließ.
1957 erhielt er einen Ruf an die Musikhochschule Freiburg,
den er annahm. Er ist am 19. Juli 1959 in Freiburg im Breisgau
gestorben.