Alexander von Aphrodisias
Alexander von Aphrodisias

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Alexander von Aphrodisias

??? - ??? n.d.H.

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Alexander von Aphrodisias gilt als der bedeutendste und wirkungsmächtigste Aristoteles-Kommentator der Antike. Seine Schriften gelangten über Muslime nach Europa.

Alexander von Aphrodisias stammt aus Aphrodisias und lebte an der Wende vom 2. zum 3. Jh. n.Chr.. Er gehörte der aristotelischen Schule an. Er war Schüler von Herminos, Sosigenes dem Peripatetiker und Aristoteles von Mytilene.

Erhalten sind Kommentare zur Topik, Ersten Analytik, Wahrnehmung, Meteorologie und Metaphysik. Er schrieb auch eigene Bücher über die Seele, das Schicksal, zur Ethik und zu naturkundlichen Fragen. Manche seiner Bücher sind nur noch in arabischen Übersetzungen erhalten. So erschient z.B. 1978 eine deutsche Übersetzung seines Buches über Sinneswahrnehmungen aus dem arabischen übersetzt von Hans-Jochen Ruland (Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen).

Seine Schrift "Über das Schicksal" war dem Kaiser Septimius Severus und seinem Mitregenten Caracalla gewidmet, als Dank für die Berufung auf den aristotelischen Lehrstuhl in Athen. Dadurch kann die Entstehungszeit dieser Schrift auf die Jahre 198 bis 209 n. Chr. eingegrenzt werden. Zwischen den beiden extremen Standpunkten, wonach das Schicksal von vorneherein unveränderlich feststehe (Fatalismus) oder alles nur reiner Zufall bzw. Willkür sei, versucht er eine eigenständige, mittlere, aristotelische Position über das Schicksal und die menschliche Verfügungsgewalt zu entwickeln, die der islamischen Lehre nah kam. Seine materialistische Ansichten gegen die Unsterblichkeit der Seele wurden zunächst in der islamischen Welt und über Muslime auch unter Christen diskutiert. Das Thema war auch Kern der Korrespondenz zwischen Frederick II. von Hohenstaufen und Ibn Sabin.

Ein dunkler Bereich des Regenbogens (zwischen Haupt- und Nebenregenbogen) wurde ihm zu Ehren "Alexanders dunkles Band" genannt.

Aus dem Buch "Die arabische Übersetzung der Schrift des Alexander von Aphrodisias über die Sinneswahrnehmung" (Göttingen 1978)

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