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Ahmed Ibrahim Resmi (Ahmed İbrahim Resmî) war der erste
Botschafter der
Osmanen in Berlin.
Ahmed Ibrahim Resmi, in der deutschen
Literatur auch als Resmet Ahmed Effendi erwähnt, kam aus Kreta
und wurde 1694/95 in in Rethymno geboren, das damals auf
türkisch Resmo hieß. Daher hat Ahmed Ibrahim auch den
Beiname "Giridi" (aus Kreta). Er kam zwischen 1733 und
1735 nach
Istanbul, wo er als Schüler von Abdullah al-Husayn und Abu
al-Tidschah Kalligraphie und Stilistik studierte.
Er heiratete eine Tochter eines Hofsekretärs und trat in
den Dienst am Hof ein. Er lehrte als
Gelehrter [faqih] und hatte auch die Gelegenheit zur
Pilgerfahrt [hadsch]. Er fing als Steuerbeamter an und
arbeitete sich nach und nach in den diplomatischen Dienst
hoch. 1757 war er Mitglied einer Gesandtschaft im Auftrag von
Mustafa III. an den kaiserlichen Hof in Wien und kehrte
1758 zurück nach
Istanbul.
Die erste osmanische Gesandtschaft nach Berlin zum Hofe des
Preußenkönigs Friedrich der Große leitete er als Botschafter
in den Jahren 1763 bis 1764. Am 9. November 1763 traf er in
Berlin ein und wurde überschwänglich von der Bevölkerung
Willkommen geheißen. Über beide Reisen hat er ausführliche
Berichte verfasst, die allerdings meist geprägt sind von
seinem persönlichen Empfindungen, die teils übertrieben die
Situation in Deutschland beschreibt. Ihm wird ein Bericht über
den Empfang in Berlin zugeschrieben, den er für
Mustafa III. verfasst haben soll, in dem er die Eindrücke
aus Berlin wiedergibt: "Die Bevölkerung Berlins erkennt den
Propheten Muhammad an und scheut sich nicht zu bekennen, dass
die bereit wäre, den Islam anzunehmen".
Ihm sind gute Beziehungen zwischen den Preußen und den
Osmanen zuzuschreiben. Nach dieser Botschaftsreise wurde
Ahmed Ibrahim Leiter des Korrespondenzbüros am Hofe des
Großwesirs (mektupçu). 1765 erhielt er den Rang eines
Hofmarschalls oder Pfortenmarschalls (çavuşbaşı). Er wurde
zweiter Stellvertreter des Großwesirs Moldovani Ali Pasch und
seines Nachfolgers Muhsinzade Mehmed Pascha während des
Osmanisch-Russischen Krieges 1768-1774 an der Bulgarien-Front.
Er war Mitunterzeichner des Friedensvertrages von Küçük
Kaynarca (1774). Er starb am 31. August 1783 und einer seiner
Söhne setzte ihn im Bezirk Selimiyye im albanischen Skutari
bei.