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Ahmad al-Mansur al-Saadi war der fünfte
Sultan
und achte Herrscher der
Saadier in
Marokko und herrschte ab 1578 n.Chr. bis zu seinem Ableben
1603. Er gilt als der bekannteste der
Saadier.
Ahmad al-Mansur ist 1549 n.Chr. geboren. Er war der dritte Sohn von Muhammad II. al Schaich,
der nach seinem Vater und seinen zwei älteren Brüdern Regent
von
Marokko wurde.
Mit Abu Marwan Abd al-Malik musste Ahmad al-Mansur 1557 zu
den Osmanen nach Istanbul fliehen, als sie in den Machtkämpfen
Abdallah al-Galib unterlegen waren. Ahmad al-Mansur trat in
osmanische Dienste und konnte mit deren Hilfe 1576 nach
Marokko zurückkehren. Zunächst regierte sein Bruder Abu Marwan
Abd al-Malik (1576-1578) doch setzte dieser Ahmad al-Mansur
als Statthalter in Fes ein. Als der gestürzte Abu Abdullah
1578 mit Hilfe der Portugiesen wieder die Macht erobern
wollte, wurde das portugiesische Heer am 4. August 1578 bei
Qsar al-Kabir unter dem Kommando von Ahmad al-Mansur in
Nordmarokko vernichtend geschlagen. Da Abu Abdallah fiel und
Abu Marwan Abd al-Malik einer Krankheit erlag, wurde Ahmad
al-Mansûr neuer Herrscher. Andere behaupten, dass auch sein
älterer Bruder Abu Marwan Abd al-Malik I in der Schlacht fiel.
Ahmad al-Mansur erkannte zunächst die Oberhoheit der
Osmanen an. Er begann mit dem Aufbau einer starken Armee ,
reorganisierte die Verwaltung und sanierte die Staatsfinanzen.
Zur Förderung der Wirtschaft baute er die Handelsbeziehungen
mit Europa aus, wobei England bevorzugt wurde.
Um auch Gewinne aus dem Transsaharahandel ziehen zu können,
wurden schon 1584 die Salzminen von Taghaza in der Sahara
unter Kontrolle Marokko gebracht.
Am 16. Oktober 1590 nutze Ahmad einen Bürgerkrieg im Süden
zur Machterweiterung und besiegte das
Songhaireich mit nur
4000 eigenen Soldaten unter der Führung von Spaniard Judar
Pascha gegen 40.000 Soldaten. Ahmads Truppen verfügten über
die absolut überlegene Waffentechnik bei der Schlacht von
Tondibi. Timbuktu und Djenne standen fortan unter seiner
Kontrolle, wie auch die Hauptstadt Gao.
Zwar gelangte durch den erfolgreichen Feldzug große Beute
nach Marokko, doch wurde durch die Zerschlagung des
Songhaireiches der Handel in der westlichen Sahara eher
gestört. Durch die Verlagerung des Transsaharahandels nach
Tunis und Tripolis wurde der Handel Marokkos mit dem Sudan
erheblich beeinträchtigt. Die Kontrolle verloren die
Saadier allerdings wieder nach dem Ableben Ahamdas 1603
während einer Pestepidemie. Er wurde im Mausoleum der
Saadier in Marrakesch beigesetzt.
Mangels Nachfolgeregelung brachen nun schwere
Machtkämpfe unter den Saadiern aus, die zu einer Spaltung der
Dynastie in die Linien Fes und Marrakesch führte. Diese
Schwächung der Dynastie führte zur Anarchie im Land, die dem
Aufstieg der Dila-Bruderschaft und der Alawiden den Weg
ebnete.
Bekannte Gelehrte seines Hofes waren: Ahmad Mohammed
al-Maqqari, Abdulaziz al-Fischtali, Ahmad Ibn al-Qadi und
al-Masfiwi.