.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sir Sayyid Ahmad Chan war ein
muslimischer Denker während der britischen Kolonialzeit in
Indien der von den Besatzern unterstützt wurde.
Er schrieb
u.a. eine Abhandlung, dass der Islam eine Kooperation mit der
Kolonialverwaltung unter bestimmten Umständen erlaube. Er
versuchte zu belegen, dass die
Anstrengung [dschihad] für Muslime nur dann verpflichtend
sei, wenn es eine "aktive Unterdrückung oder Behinderung der
Religionsausübung" gebe. Da die Briten aber weder das
Ritualgebet, noch das
Fasten
[saum] behinderten, sei eine
Anstrengung [dschihad] gegen sie unzulässig. Derartigen
Veröffentlichungen verdankt Ahmad Chan wahrscheinlich seine
spätere Ehrung zum "Sir" durch die Briten.
Ahmad Chan ist am 17.10.1817 in Delhi geboren. Sein
Großvater mütterlicherseits, Chawadschah Farid war Wezir am
Hof von Akbar Schah II, wie auch viele andere Vorfahren
Positionen an Hof hatten. Er wuchs in wohlhabenden
Verhältnissen auf. Nach dem Erlernen von Persisch und
Arabisch
widmete er sich der Mathematik sowie Medizin. Das
Ableben
seine Vaters 1838 brachte die Familie in Schwierigkeiten und
Ahmad Chan übernahm die Versorgung der Familie durch ein Amt
in der Justiz. Bis 1876 stieg er zum Richter auf.
Zu seinen Errungenschaften gehört die Einrichtung
zahlreicher Schulen. 1869/70 lebte Ahmad Chan für etwa
anderthalb Jahre in England, wo er das britische Schulsystem
studierte. Nach der Rückkehr versuchte er die Muslime in
Indien davon zu überzeugen, der britischen Herrschaft
gegenüber loyal zu sein und sich der Bildung zu widmen. Er
selbst stiftet in Aligarih eine literarische und
wissenschaftliche Gsellschaft und gründete die
Muslimisch-Anglo-Orienatlische Schule. Sie wurde von den
Briten als College anerkannt und nach seinem
Ableben
sogar als Universität. Das College wurde im Mai 1875
gegründet. Im Januar 1877 legte Lord Lytton den Grundstein zum
späteren College Gebäude.
1876 trat Ahmad Chan in den Ruhestand und verbrachte den
Rest seiner Zeit als Lehrer. Er starb am 27.3.1898 und wurde
in der Nähe der Moschee des Aligarh Colleges
begraben.
Zu seinen Werken gehört auch ein Kommentar zur
Bibel,
in dem er versucht darzulegen, dass der
Islam
dem
Christentum sehr nahe steht.