Ivan Agueli
Ivan Agueli - John Gustaf Agelii

Aussprache: abdulhaadiy aghiyliy
arabisch:
عبد الهادی عقیلی
persisch:
عبد الهادی عقیلی
englisch: Abu al Sheikh

24.5.1869 - 1.10.1917
??? - ???
n.d.H.

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Ivan Aguéli, auch bekannt als Scheich Abd al-Hadi Aqhili, war ein ursprünglich schwedischer Wanderer und Suchender, Maler, Autor, der den Islam angenommen hat. Er gilt als Anhänger von Ibn Arabi und Wegbereiter für Rene Guenon.

Ivan Aguéli ist als John Gustaf Agelii in einem kleinen schwedischen Dorf namens Sala (bekannt als Silber-Stadt) am 24.5.1869 als Sohn von Johan Gabriel Agelii geboren.

Zwischen 1879 und 1889 studierte Aguéli in Gotland und Stockholm, wobei sein Interesse für Mystik [tasawwuf] geweckt wurde. So studierte er u.a. die Schriften von Emanuel Swedenborg. In 1889/1890 wechselte er seinen Vornamen "John" in Ivan, die slawische Form von "John". Er schrieb seinen Namen zuweilen mit kyrillischen Buchstaben, so dass der russische Einfluss, unter dem er stand sich darin ausdrückte, so las er z.B. viel Ivan Turgenev.

In 1890 reist er nach Paris. Dort wandelte er seinen Nachnamen "Agelii" in die französische Schreibweise "Aguéli. In Paris wurde er Schüler des Malers Émile Bernard, einem engen Freund von Vincent van Gogh and Paul Gauguin. Vor der Rückreise nach Schweden am Ende des Jahres besuchte er auch noch London, wo er den russischen Anarchisten Pjotr Alexejewitsch Kropotkin traf. Zurück in Schweden begab er sich an eine Kunstakademie.

Seine Beschäftigung mit dem Islam fiel zusammen mit der ersten Übersetzung des Heiligen Qur'an ins Schwedische 1892. Seine Zuwendung zum "Orientalischen" machte sich auch in seinem Leben bemerkbar. Bei einem Besuch des exklusiven Cafes Du Nord in Stockholm forderte er seine Freunde auf, auf dem Boden zu sitzen, was zur allgemeinen Verwunderung führte. 1892 kehrte er nach Paris zurück, wo er sich in Pariser anarchistischen Zirkeln aufhielt, was ihm auch vier Monate Gefängnisaufenthalte einbrachte. Dort studierte er zunehmend den Heiligen Qur'an und versuchte die Originalsprache Arabisch zu verstehen.

Kurz nach seiner Entlassung 1895 reiste er nach Ägypten und kehrte 1886 nach Paris zurück. Zwischen 1898 und 1899 nahm er den Islam an und nannte sich fortan Abdulhadi.

1899 reiste er nach Colombo, um sich dort tiefer mit dem Islam auseinander zu setzen, zumal ihn der Einfluss des Islam auf nichtarabische Gesellschaften interessierte. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten musste er 1900 wieder nach Paris zurückkehren. Hier ereignete sich eines der bekannten Ereignisse seines Lebens, das ihn als Tierschützer bekannt machte. Während eines Stierkampfes in der Arena des Pariser suburb of Deuil schoss er auf den spanischen Matador und verwundete ihn. Im Verlauf der Gerichtsverhandlung weigerte er sich, sich zu entschuldigen und erhielt nur einen Verweis.

1902 reise er nach Kairo und war einer der ersten Europäer, die an der Al-Azhar-Universität studieren durften. In dieser Zeit fand er Interesse an der Schadhiliyya und anderen Orden [tariqa]. Er wurde vom Scheich der Schadhiliyya namens Ilaysch zum "Vertreter [muqaddim] für Europa" ernannt. Später wurde er auch in den Sufi-Orden Malamatiyya aufgenommen.

Um 1910 lernte er - wohl in Paris - auch Rene Guenon kennen, dessen Weg zum Islam er maßgeblich beeinflusste. Nach manchen war es Guenon, der für den späteren Ruhm von Aguéli mitverantwortlich ist.

Während des Ersten Weltkriegs wurde er wegen seiner anti-kolonialen Einstellung von den Briten der Spionage für die Osmanen beschuldigt und nach Spanien verbannt. Dort in Finanznot schrieb er seine alten Freunde in Schweden an und bat um Unterstützung. Doch die meisten wandten sich von ihm ab, da er sich dem Islam zugewandt hatte. Letztendlich schickte am 3.10.1917 Prinz Eugén Bernadotte von Schweden eine Unterstützung über 1.000 spanische Pesetas. Das Geld erreichte aber Aguéli nicht. Er erlag einem schweren Unfall mit einem Zug in L'Hospitalet de Llobregat außerhalb Barcelonas am 1.10.1917. Der Prinz gab die Order das Geld seiner Mutter zukommen zu lassen, die all ihr Geld zur Unterstützung des Sohnes aufgewandt hatte. Gleichzeitig veranlasste er in 1970 eine Ausstellung  in seiner Residenz in Waldemarsudde mit rund 200 Gemälden von Aguéli. Zunächst wurde er in Barcelona beigesetzt, aber 1981 nach Schweden überführt und dort erneut begraben in seiner Heimatstadt Sala neben der Kristina Kirche mit allen islamischen Ehren und Riten.

In Sala wurde ein Museum für ihn errichtet mit der umfassendsten Sammlung seiner Gemälde. Am 20.5.200 wurden auch ein Platz, ein Monument und ein großer Park nach ihm benannt. Die Straße, in der er lebte, wurde ebenfalls nach ihm benannt.

Er hinterließ zudem zahlreiche Schriften in verschiedenen Sprachen.

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