Abraham-Moschee
  Abraham-Moschee

Aussprache: al-haraam-ul-ibraahiymy
arabisch:
الحرم الإبراهيمي
persisch:
englisch:
Cave of the Patriarchs

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Die Abraham-Moschee, auch bekannt als Grab der Patriarchen, ist eine Moschee und Pilgerstätte in Hebron [al-chalil], in der sich die Gräber Ruhestätten von Abraham (a.), Isaak (a.), Jakob (a.) und ihrer Ehefrauen Sara, Rebekka und Lea befinden.

Der Ort ist sowohl Juden als auch Christen und Muslimen heilig.

Nach der Überlieferung im Taurat (Gen 23,19 EU) kaufte Abraham (a.) das Feld und die Höhle, welche Juden Machpela nennen, unweit seines Wohnortes Mamre nach dem Ableben Tod seiner Frau Sara als Familiengrabstätte. Verkäufer war ein Hethiter namens Efron. Nach Sara wurde der Überlieferung nach auch Abraham (a.) selbst dort begraben, später auch sein Sohn Isaak (a.) und seine Frau Rebekka und deren Sohn Jakob (a.) mit seiner Frau Lea. Legenden zufolge sollten auch Adam (a.) und Eva (a.) hier begraben sein.

Die heutigen Bauten entstanden unter König Herodes im 1. Jahrhundert v. Chr. und wurden unter dem Einfluss der Kreuzzüge im 12. Jh. n.Chr. erweitert. Bereits seit dem frühen 10. Jh. n.Chr. wurde in dem Komplex eine Moschee errichtet, einschließlich einer Gebetsnische [mihrab] in der Südostmauer. Die Überdachung aller sechs Grabstätten geht wahrscheinlich auf die Muslime jener Zeit zurück.

Während des Ersten Kreuzzugs wurde die Stätte im Jahr 1100 von Gottfried von Bouillon erobert und unter die Herrschaft der Kreuzfahrer gestellt und ein Augustinerkloster eingerichtet. 1119 wurden unter dem Pflaster des herodianischen Hofs die Gebeine der Patriarchen aufgefunden und daraufhin in Reliquare gefasst. Kurz darauf errichteten die Kreuzfahrer im südlichen Teil des Komplexes eine Kirche St. Abraham, die zur Kathedrale des wiedererrichteten Bistums Hebron erhoben wurde.

Sultan Saladin eroberte 1187 Hebron [al-chalil], beschlagnahmte die Kathedrale und erklärte sie zur Moschee. Jüdische und christliche Pilger durften weiterhin im Heiligtum beten. Ab 1266 n.Chr. verbot Baibars I. den Zutritt für Nichtmuslime. 1318-20 wurde im nordöstlichen Teil des Komplexes eine zweite Moschee, die Dschawiliyya-Moschee, errichtet. 1382-99 wurden umfangreiche Umbauten und Renovierungen vorgenommen. Ende des 15. Jh. wurde der Zugang in die Höhle allerseits verboten. Dieser zustand blieb bis zum 19. Jh. bis auf Ausnahmen erhalten. Erst danach erhielten Juden und Christen gesonderte Zugänge.

Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 als die Stadt von Israelis besetzt wurde, wurde im nördlichen Bereich des Baukomplexes eine Synagoge errichtet.

1994 richtete der Siedler Baruch Goldstein ein Massaker in der Abrahams-Moschee an, als er bewaffnet mit seinem Maschinengewehr auf unbewaffnete Betende schoss, wobei 29 Muslime ermordet wurden.

Die Höhle von Machpela ist auch einige Male im Taurat erwähnt (1. Mos 23,1-20; 1. Mos 25,8-10; 1. Mos 49,8-10; 1 Mos 50,12-13 LUT).

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