Abdurrazzaq ibn Hammam
  Abdurrazzaq ibn Hammam ibn Nafi al-Himyari al-Sanani

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126 - 211 n.d.H.
??? - ??? n.Chr.

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Abdurrazzaq ibn Hammam ibn Nafi al-Himyari al-Sanani war ein bekannter Überlieferer [rawi], der sowohl bei Sunniten als auch bei Schiiten als glaubwürdig eingestuft wird.

Er war einer der schiitischen Würdenträger von ehrenvoller Abstammung. Er ist erwähnt bei Ibn Qutaiba in seinem „Ma'arif“ unter den bekannten Schiiten. Ibn al-Athir erwähnt auf Seite 137 des sechsten Bandes seines „al-Tarich al-Kamil“ das Ableben von Abdurrazzaq am Ende der Ereignisse von 211 n.d.H. im folgenden Zusammenhang: „In jenem Jahr starb der Überlieferer Abdurrazzaq ibn Hammam, einer der schiitischen Lehrer Ahmads.“ Al-Muttaqi al-Hindi erwähnt ihn bei der Diskussion zu seiner aufgezeichneten Überlieferung 5994 in seinem „Kanz al-Umal“ auf Seite 391 im sechsten Band mit dem Hinweis, dass er Schiit ist. Al-Dhahabi sagt in seinem „al-Mizan“: Abdurrazzaq ibn Hammam ibn Nafi, der Lehrer von Abu Bakr al-Himyari, ist ein  schiitischer Würdenträger aus Sanaa und war einer der zuverlässigsten Überlieferer unter allen Gelehrten. Er überliefert seine Biographie und fügt hinzu: „Er hat eine große Anzahl von Überlieferungen aufgeschrieben, teilweise aufgezeichnet in „al-Dscham'i-ul-Kabir“. Er ist ein Hüter des Wissens, von dem viele Menschen profitierten, wie Ahmad, Ishaq, Yahya, al-Dhahabi, al-Ramadi, und Abd.“ Er beschreibt seinen Charakter und zitiert al-Abbas Abdulazhim, der ihn beschuldigt ein Lügner zu sein. Allerdings stellt er auch fest, dass al-Dhahabi solch eine Beschuldigung zurückgewiesen hat. So sagt er: „Nicht nur Muslim sondern alle, die seine Überlieferungen auswendig gelernt haben, stimmen mit al-Abbas überein, während die Autoritäten des Wissen seiner Person vertrauen“. Er setzt seine Biographie fort, indem er al-Tayalisi zitiert, der sagt: „Ich habe Ibn Mu'in sagen gehört, was mich darin bestätigt hat, dass Abdurrazzaq ein Schiit war.“ Ibn Mu'in fragte ihn: „Deine Lehrer wie Muammar, Malik, Ibn Dschuraih, Sufyan, al-Auzai sind doch allesamt Sunniten, wo hast Du die Sekte der Schia kennen gelernt?“ Er antwortete: Dschafar ibn Sulaiman al-Dhabi besuchte uns einstmals, und ich habe ihn als tugendhaft und rechtgeleitet erkannt, und ich habe Schia von ihm gelernt“.

Abdurrazzaq, wie es in der obigen Aussage zitiert wird, sagt, dass er ein Schiit ist und deutet an, dass er Schia von Dschafar ibn Sulaiman al-Dhabi gelernt habe, aber Muhammad ibn Abu Bakr Muqaddami glaubt, dass jener Dschafar al-Dhabi selbst die Schia von Abdurrazzaq gelernt hat. Er verurteile Abdurrazzaq aus diesem Grund. In „al-Mizan“ wird er zitiert, wie er sagt: „Ich wünschte, ich hätte Abdurrazzaq sterben gesehen, denn niemand hat Dschafars Glauben derart irregeleitet, als er“. Die „Irreleitung“ bestand darin, dass er Schiit wurde. Ibn Mu'in hat Abdurrazzaqs Persönlichkeit vertraut, obwohl er ihm zugestand, dass er Schiit ist, wie es oben dargestellt wurde.

Ahmad ibn Abu Chaitham sagt, wie es in Abdurrazzaqs Biographie in „al-Mizan” erwähnt wird: „Es wurde Ibn Mu'in gesagt, dass Ahmad behauptet, dass Ubaydullah ibn Musa die Überlieferungen von Abdurrazzaq zurückweist auf Grund seines schiitischen Glauben.“ Ibn Musa hat daraufhin geantwortet: ‚Ich schwöre bei ALLAH, dem einzigen Gott, dass Abdurrazzaq hundert Mal besser ist als Ubaydullah, und ich habe die Überlieferungen von Abdurrazzaq selbst gehört und fand sie zahlreicher als die von Ubaydullah’.“ Ebenfalls in der Biographie von Abdurrazzaq in „al-Mizan“ wird Abu Salih Muhammad ibn Isma´il al-Dirari zitiert, der sagt: „Als wir in Sanaa Gäste bei Abdurrazzaq waren, hörten wir, dass Ahmad und Ibn Main zusammen mit anderen die Überlieferungen von Abdurrazzaq ablehnten, oder zumindest nicht mochten, weil der Überlieferer ein Schiit ist. Diese Nachricht machte uns sehr betrübt. Wir dachten, dass wir unsere Güter nicht ausgegeben hatten und all die Strapazen auf uns genommen hatten, um eine Reise zu machen, die umsonst war.  Dann nahm ich bei der Pilgerfahrt nach Mekka teil, wo ich Yahya traf und ihn zu dieser Angelegenheit befragte. Er antwortete, wie es in Abdurrazzaqs Biographie in „al-Mizan“ steht: ‚Oh Abu Salih! Selbst wenn Abdurrazzaq sich von gesamten Islam abkehren sollte, sollten wir jene Überlieferungen nie ablehnen!’“

Ibn Adi hat ihn erwähnt und sagte: Abdurrazzaq hat Überlieferungen übermittelt, die um Tugenden handeln, aber niemand hat sie gutgeheißen. Er zählt auch die Laster verschiedener Menschen auf, dessen Ansichten von anderen abgelehnt wurden, und insbesondre ist er Schiit.

Trotz alldem wurde Ahmad ibn Hanbal einst gefragt, wie es in der Biographie über Abdurrazzaq in „al-Mizan“ steht, ob er irgendeine Überlieferung kennt, die besser aufgezeichnet ist, als die von Abdurrazzaq, und seine Antwort war negativ. Al-Qaisarani stellt in der Schlussfolgerung der Biographie Abdurrazzaqs in seinem eigenen Werk „Al-Dschami baina Ridschal al-Sahihain“ mit Verweis auf Ahmad ibn Hanbal fest: „Wenn die Leute uneins sind über die Überlieferungen weitergeleitet von Muamma, dann ist der abschließende Schiedsrichter Abdurrazzaq“. Muchlid al-Schuayri erzählt, dass er in der Anwesenheit von Abdurrazzaq war, als ein Mann Muawiya erwähnte. Abdurrazzaq sagte daraufhin, wie es in seiner Biographie in „al-Mizan” steht: „Störe unsere Sitzung nicht mit der Erwähnung der Nachkommen von Abu Sufyan.“ Zayd ibn al-Mubarak hat gesagt: „Wir waren einst in der Gesellschaft von Abdurrazzaq, als wir die Überlieferung von al-Hadthan wiederholten, in der es heißt: ‚Als Umar zu Ali und al-Abbas sprach: ‚Du bist gekommen, um das Erbe Deines Neffen einzufordern, während jener Mann gekommen ist, um das Erbe seiner Ehefrau einzufordern, dass ihr Vater hinterlassen hat’.“ Da unterbrach Abdurrazzaq, wie es in seiner Biographie in „al-Mizan” erwähnt wird, indem er sagte: „Seht nur diesen schamlosen unverfrorenen Mann, der die Begriffe „Neffe“ und „Vater“ gebraucht anstatt „Gesandter [rasul] ALLAHs!“ (Prophet Muhammad (s.)’.“

Trotz alldem haben alle Sammler von Überlieferungen seine Überlieferungen aufgezeichnet und seiner Person vertraut. Es wurde sogar behauptet, wie es bei Ibn Challikan in seinem „Wafiyya al-Ayan“ festgehalten ist, dass die Leute nach dem Ableben des Propheten (s.) keinen anderen so oft aufsuchten wie Abdurrazzaq. Er wird zitiert von den Autoritäten der mehrheitlichen Muslime, wie Sufyan ibn Uyayna, zu dessen Lehrern Abdurrazzaq gehörte, sowie Ahmad ibn Hanbal, Yahya ibn Mu'in und andere. Vergleiche dazu seine Überlieferung in allen Sahih-Büchern, wie auch den Geschichtswerken, welche allesamt einige seiner Überlieferungen beinhalten.

Er wurde 126 n.d.H. geboren. Er studierte bis zum Alter von 20 Jahren und war ein Zeitgenosse von Abu Abdullah Imam al-Sadiq (a.) für 22 Jahre. Er starb während der ersten Tage des Imamats von Muhammad ibn Ali al-Dschawad (a.).

Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi erwähnt ihn in seinem Werk "Die Konsultation [al-muradschaat]" (in der 16. Konsultation) als einen der schiitischen Überlieferer [rawi], die auch für Sunniten glaubhaft waren.

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