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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abdulqadir
war ein prominenter
algerischer Freiheitskämpfer des 19. Jh. n.Chr. Er wurde
am 6. September 1808 in Ghetna bei Mascara geboren und starb
am
26. Mai 1883 in
Damaskus. Im
arabischen ist er
als "Abdulqadir der Algerier" bekannt.
Er war der Nachkomme einer Gelehrtenfamilie
(Marabuts) geboren, die ihren Stamm bis zu den
Fatimiden zurückführte. Er wurde von seinem Vater Sidi
al-Muhyiddin zum Gelehrten ausgebildet, wanderte aber, vom Dey
von Algier nach
Kairo
und wurde nach seiner
Pilgerfahrt [hadsch] mit dem Ehrentitel eines
Hadschi genannt.
Nach der Eroberung von Oran, Algier und Bone durch die
Franzosen (1830 n.Chr.) vereinigte er die Berberstämme in
Westalgerien im Kampf gegen Frankreich. Nach dem Sturz des Deis 1830
kehrte er in seine Heimat zurück, wurde von mehreren
aufständischen arabischen Stämmen bei Mascara zum Befehlshaber
[amir] gewählt
und führte 1832–1847 n.Chr. den Kampf gegen die
Franzosen. Durch seine Ausdauer gelang ihm am 26. Februar 1834
ein Friedensvertrag mit dem französischen General Desmichels,
worin Abdulqadirs
Herrschaft ausdrücklich anerkannt wurde. Der Abwehrkampf war
so erfolgreich, dass Frankreich 1837 im Vertrag von Tafna
Abdulqadir als Emir [amir] von Algerien anerkennen musste.
Nun begann er, sein Herrschaftsgebiet um die Hauptstadt Tagdempt zu
organisieren. 1839 n.Chr. brach der Krieg mit Frankreich erneut aus,
wobei sich Abdulqadir 1844 nach
Marokko zurückziehen musste und einen Widerstand in Form
eines Guerillakrieges gegen die
französischen Besatzer organisierte. Nach mehreren Niederlagen
gab Abdulqadir 1847 den Kampf auf.
Zunächst lebte Abdulqadir in der Verbannung, bevor er 1852
von Napoleon III. amnestiert wurde und nach
Damaskus ins Exil
ging. Dort rettete er mehrere tausend Christen vor einem
Massaker durch die Drusen. Dafür wurde er von Napoléon
III. mit dem Großkreuz der Ehrenlegion belohnt. Er starb am 26. Mai 1883 in
Damaskus. Seine Söhne nahmen teils eine französische Pension an, teils
traten sie in den Dienst der
Türkei.
Mit einer französischen Pension von 100.000 Franc,
benutzte er die Gelegenheit zur Abfassung eines
religiös-philosophischen Werks, das er in arabischer Sprache
an die französische Akademie einsandte. In französischer
Sprache erschien es von Gustave Dugat bearbeitet unter dem
Titel: Rappel à l'intelligent, avis à l'indifférent (Paris: B.
Duprat, 1858).