.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muhammad Salim Abdullah war ein deutsch-bosnischer Journalist
und Seniordirektor des 1927 in Berlin gegründeten
Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland. Er hat in dieser
Funktion maßgeblich die Archivierung des
Islam
in Deutschland vorangetrieben.
Muhammad Salim Abdullah ist 1931 in Bad Salzuflen geboren.
Er war als deutschsprachiger
Muslim
Fachreferent für den Islam im interreligiösen Bereich. Unter
anderem wirkte er bei der Entstehung des Lehrplans für
islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen mit und
war mitverantwortlich für die theologische Ausbildung
türkischer Lehrer/Moderatoren am nordrhein-westfälischen
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung. Zudem war er
Mitarbeiter der Deutschen Welle (Bereich Islam) sowie
verantwortlicher Redakteur der „Moslemischen Revue“, des
Nachrichtendienstes „Islam-Echo“ und der historischen
Studienreihe „ZeitZeichen“.
Abdullah war 1982 Mitbegründer der Christlich-Islamischen
Gesellschaft. Unter dem Titel „Brückenbauer – Genese des
Dialogs der Abrahamserben in Deutschland“ erschien aus Anlass
seines 75. Geburtstages eine Arbeitsbiographie.
Abdullah war Mitglied des Islamischen Weltkongresses,
gehörte lange Jahre dem Exekutivrat des Kongresses an, vertrat
den Kongress bei den Vereinten Nationen und bekleidete zuletzt
das Amt eines seiner Vizepräsidenten.
Er hat maßgeblich Adel Theodor Khoury geholfen bei dessen
Qur'an-Übersetzung ins Deutsche und zusammen mit ihm
Herausgeber. Er war beteiligt an der Gründung des Islamrat für
die Bundesrepublik Deutschland. Er besaß sowohl die deutsche
als auch die bosnisch-herzegowinische Staatsbürgerschaft. Er
hat mehrere Bücher und Veröffentlichungen geschrieben,
darunter „Geschichte des Islams in Deutschland“, „Halbmond
unter dem Preußenadler. Die Geschichte der islamischen
Gemeinde in Preußen (1731–1934)“, „Mohammed für Christen. Eine
Herausforderung“, „Islam – für das Gespräch mit Christen“,
„Muslimische Identität und Wege zum Gespräch“.
Während seiner Amtszeit für den Weltkongress soll er
zwei Mordanschlägen entgangen sein. Zudem soll seine Familie
durch Metin Kaplan bedroht worden sein, so dass er unter
Polizeischutz stand bis 2004 Kaplan in die Türkei abgeschoben
wurde.
Muhammad Salim Abdullah verstarb am 27.10.2016 um 10.54 Uhr
in seinem 85. Lebensjahr. Die Beisetzung fand auf dem
Parkfriedhof in Hamm-Herringen statt.